Süß und keck sind Kinder meistens – aber auch ziemlich schwierig zu fotografieren. Sie halten nicht still, sind rasch genervt und haben mehr Spaß an Grimassen als am hübschen Lächeln. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Kleinkinder optimal in Szene setzen.

1 LINSENTIERE

Bunte, lustige Überzieher für das Objektiv finden vor allem die Kleinsten ganz toll und gucken dann aufmerksam in Richtung Kamera. Linsentiere können Sie auf Etsy.com finden. Alternativ reicht es auch oft, ein kleines Stofftier neben der Kamera zu befestigen.

2 KURZE BELICHTUNGSZEIT, GESCHLOSSENE BLENDE

Kinder haben die Angewohnheit, sich zu bewegen. Manchmal auch schneller, als es dem Fotografen recht ist. Belichten Sie kurz und schließen Sie die Blende – lieber ein Bild in hoher ISO mit etwas Rauschen, als ein komplett verwackeltes Ergebnis. So bevorzuge ich eine Belichtungszeit von 1/200 bei einer Blende 8 und ISO 1000 gegenüber einer Belichtungszeit von 1/125, Blende 2.8 und ISO 100. Vermeiden Sie auf jeden Fall den kamerainternen Blitz – er lässt das Foto zu platt wirken.

3 VERKLEIDUNGSPARTY

Viele Kleinkinder haben sehr dezidierte Vorstellungen davon, welche Klamotte gut aussieht und worin sie fotografiert werden möchten. Und ist es nicht einfach süß, später Fotos zu sehen, auf denen Klein-Mila eine geringelte Strumpfhose mit einem gerüschten Kleid kombiniert hat?

4 CHEESECAKE

Es klingt so simpel, aber mit Worten wie „Marmelade“ oder „Cheese(cake)“, die den Mund in die Grinseposition bringen sollen, klappt das Lächeln oft viel besser
– vor allem, weil viele Kinder das wirklich komisch finden und Sie dann die Chance auf ein echtes, ungestelltes Lachen erhalten. Bei Kindern im Alter von circa drei bis vier Jahren funktioniert dies bestens.

5 GRIMASSEN

„Jetzt guck doch mal nett!“ – Warum eigentlich? Kindergrimassen sind oft viel cooler als einstudiert wirkende, nette Gesichtsausdrücke – und dürfen also auch fotografiert werden. Falls den Kleinen keine Grimassen einfallen: Nutzen Sie Ihre Vorbildfunktion und ziehen Sie einfach selber ein lustiges Gesicht.

6 TABLET UND FERNSEHER

Lieben Ihre Kinder – vielleicht zu Ihrem Leidwesen – das Kinderfernsehen? Damit lässt sich auch ein Fotomuffel motivieren: „Peppa Pig“ auf dem Tablet direkt neben der Kamera und Sie erhalten aufmerksame Blicke – mehr noch, Sie können sogar die Blickrichtung beeinflussen, indem Sie das Tablet oder den Fernseher dort platzieren, wohin die Kinder schauen sollen. Am besten funktioniert dies, wenn Sie einen Assistenten dabei haben, der die Platzierung übernimmt. Achten
Sie allerdings darauf, das Tablet oder den Fernseher nicht zu nah an die kleinen Fotomodelle zu halten, ansonsten sieht es rasch so aus, als wenn sie schielen.

7 EXAKTE IDEEN

Wenn Sie schon eine genaue Idee für Ihr Kindershooting haben, arbeiten Sie sie möglichst weit aus, bevor das kleine Model dazukommt. Das heißt auch: Die Kamera ist schon genau richtig eingestellt und die Perspektive festgelegt, ein Set gegebenenfalls schon fertig aufgebaut. Wenn dann das Kind die Bühne betritt, kann alles ganz fix gehen und Sie haben Ihre Bilder im Kasten, bevor Langeweile aufzukommen droht.

8 ERGEBNISSE PRÄSENTIEREN

Wenn die Bilder im Kasten sind und gefallen – zeigen Sie sie unbedingt den Kindern. Das motiviert fürs nächste Mal. Die Kleinen gehen unvoreingenommen an Fotos heran und freuen sich fast immer, Bilder von sich selbst zu sehen. Skepsis kommt meist erst mit dem Jugendalter. Gehen Sie auch auf Vorschläge der Kinder
ein, vielleicht kommen dann noch interessantere, individuellere Motive zustande.

9 KAMERA IMMER DABEI

Man kennt es: Ganz unverhofft ergeben sich zauberhafte Momente mit dem Nachwuchs, planbar ist vieles nicht. Daher empfiehlt es sich, zumindest eine Taschenkamera immer griffbereit zu haben, um die schönsten Momente festhalten zu können. Natürlich reicht auch ein gutes Handy – die beste Kamera ist immer die, die griffbereit ist.

10 DIE ANDEREN KINDERFOTOS

Zugegeben, einem Zweijährigen wird es noch nicht gelingen, aber einen Vier- oder Fünfjährigen kann man auch selbst mit einer Handykamera oder Ähnlichem experimentieren lassen. Voilà, die Bilder werden vielleicht nicht alle dem goldenen Schnitt entsprechen, aber sie sind bestimmt originell und wecken das Interesse der Kleinsten an der Fotografie. Vielleicht haben Sie dann bald einen tollen Fotokumpel.