Bunte Blumen geben immer wieder tolle Fotomotive ab. Wir geben Ihnen 5 Tipps an die Hand, mit denen Ihnen spannende Blumenfotos gelingen.

von Benjamin Lemm

Gut gerüstet

Blumen lassen sich eigentlich mit jeder Kamera gut in Szene setzen. Bei der Wahl des Objektivs sollten Sie auf einen möglichst geringen Mindestfokussierabstand achten, um nah an die Blumen herantreten zu können und so Ihr Hauptmotiv – beispielsweise die Blüte – optimal in Szene setzen zu können. Am besten eignen sich hierfür Makroobjektive. Wenn Sie kein solches besitzen und auch keines kaufen möchten, bieten Makro-Ringe eine preisgünstige und effektive Alternative. Diese können Sie zwischen Ihre Kamera und Ihr Objektiv schrauben. So machen Sie Ihr normales Objektiv zu einer makrofähigen Linse. Außerdem empfiehlt sich für die Blumenfotografie auch der Einsatz eines Stativs: Gerade, wenn Sie Belichtungsreihen anfertigen oder Focus Bracketing betreiben, ist dieses unerlässlich.

Pflanzen finden

Nun geht es auf Blumenjagd! Diese finden Sie an ganz unterschiedlichen Orten – im eigenen Garten, auf Feldern und Wiesen oder am Straßenrand. Auch Balkon- oder Topfpflanzen eignen sich hervorragend für ein erstes Fotoprojekt. Wenn Sie auf der Suche nach ein wenig mehr Vielfalt sind, sollten Sie in den örtlichen Park gehen. Exotischere Pflanzen finden Sie unter anderem gerne auch in Zoos oder botanischen Gärten. Dabei sind Sie als Fotograf natürlich vor allem davon abhängig, welche Blumen gerade blühen. Hier lohnt sich ein Blick in den Blumenkalender, vor allem wenn Sie vorhaben, eine ganz bestimmte Blume zu fotografieren. Im Zweifel lichten Sie einfach das ab, was vor die Linse kommt.

Farbenfrohe Bildgestaltung

Haben Sie erst eine (oder mehrere) geeignete Blumen gefunden, geht es ans Fotografieren. Hier haben Sie viele verschiedene Möglichkeiten der Bildgestaltung. Wollen Sie die Blüte bildfüllend fotografieren oder wollen Sie gleich ein ganzes Blumenmeer inszenieren? Mit der Blende können Sie die Tiefenschärfe Ihres Bildes kontrollieren und so verschiedene Effekte erzielen. Wenn Sie sehr nah an der Blüte fotografieren, zum Beispiel mit einem Makroobjektiv, und trotzdem möglichst viel von der Pflanze scharf darstellen wollen, empfiehlt es sich, durch Focus Bracketing verschiedene Bereiche der Pflanze in den Fokus zu rücken und die einzelnen Bilder später zusammenzusetzen, sodass sich ein gänzlich scharfes Motiv ergibt.

Blüten im Gegenlicht

Fotografieren im Gegenlicht ist normalerweise ein No-Go – es sei denn, Sie wollen dieses gezielt für die Bildgestaltung nutzen. So könnten Sie Blumen beispielsweise als Silhouetten vor einem Sonnenuntergang inszenieren. Das Schöne an Blumen und Blüten ist außerdem, dass sie oft ein wenig lichtdurchlässig sind und im Sonnenlicht besonders strahlen. Fotografieren Sie bei solch schwierigen Lichtsituationen immer in RAW, um später möglichst viele Details aus den Lichtern und Schatten herausholen zu können. Im Idealfall erstellen Sie eine Belichtungsreihe, die Sie später am Computer so zusammensetzen, dass jeder Teil des Bildes wie gewünscht belichtet ist.

Blumen im Kontext

Für abwechslungsreiche Blumenfotos sorgen Sie, indem Sie die Pflanzen in einen Kontext setzen. Zwar sind die farbigen Blüten bereits für sich allein schon oft sehr ästhetisch und schön anzusehen, doch richtig spannend wird es, wenn sie in Bezug zu etwas oder jemandem stehen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie die Blumen auf einem Tisch anrichten oder Requisiten wie eine Vase oder die Hand nutzen, um eine kleine Geschichte zu erzählen? Vielleicht dient die Blume auch nur als Vordergrund für eine weitläufige Landschaft? Schön sind auch mit Raureif bedeckte Blüten, die besonders ästhetisch wirken, wenn sich das Licht der Sonne in den Wassertropfen spiegelt. Kleiner Trick: Diesen Effekt können Sie auch künstlich erzeugen, indem Sie die Pflanze mit Wasser aus einer Sprayflasche bestäuben.