Die Kamera ist gekauft – aber was stellt man nun damit an? Eine Systemkamera fühlt sich doch ganz anders an als ein Handy. Worauf muss man achten? Wir haben unsere fünf wichtigsten Tipps für Fotoanfänger zusammengestellt.

1.Blende

Versuchen Sie, im manuellen Modus zu fotografieren –so gestalten Sie die Bilder stärker selbst und überlassen so manche Aspekte nicht dem Automatikmodus der Kamera. Es beginnt mit der Blende (im Display das „A“): Die Blende bestimmt, wieviel Licht ins Objektiv gelassen wird und zugleich, wieviel Tiefenschärfe im Bild bestehen wird. Sie lieben Porträts, bei denen der Hintergrund wunderbar unscharf und sanft wirkt?  Dann heißt es „Blende auf“, also eine möglichst geringe Zahl einzustellen. Manche Objektive bieten 1.8 an, andere beginnen bei 2.8 oder 3.5. Bokeh – die sanften Formen in der Unschärfe – gelingt besonders gut, wenn man zudem etwas höhere Brennweiten nutzt, etwa ab 85mm.

Möchten Sie, dass alles im Bild, gleich wie weit es von der Kamera entfernt ist, scharf ist, sollten Sie die Blende schließen. Höhere Zahlen ab 8.0 eignen sich hier.

 

2. Belichtungszeit

Das Bild kann aufgrund zweier Faktoren verwackeln: Sie bewegen die  Kamera beim Betätigen des Auslösers und ihr Motiv mag sich bewegen. Möchten Sie keine Verwacklung, müssen Sie also recht kurz belichten. Meistens ist 1/125 in Ordnung, beispielsweise in der Porträtfotografie. Fotografieren Sie allerdings sich bewegende Objekte oder Subjekte, zum Beispiel galoppierende Pferde oder Tänzer, müssen Sie deutlich kürzer belichten – je nach Brennweite etwa 1/800 oder noch kürzer.

 

3. Licht

Das Licht kann darüber entscheiden, ob das Bild gut gelingt oder unattraktiv wirkt, vor allem in der Menschenfotografie. Den meisten Menschen steht weiches Licht, also das Licht im Schatten, nicht in der prallen Sonne. Auch wirkt es meist vorteilhaft, wenn die Person ihre Nase zum Licht dreht.

 

4. Bildausschnitt

Gerade für Anfänger gilt: Lieber etwas mehr auf dem Bild belassen, als zu eng zu scheiden, denn das, was nicht im Bild ist, lässt sich nur schwer andichten, wenn man später merkt, dass der Schnitt zu enge geraten ist. Bei Porträts sollten Sie nicht durch den Hals schneiden, allerdings ist ein Schnitt im Stirnbereich bisweilen recht attraktiv, also der Bereich von Schultern bist Stirn. Arme und Beine darf man anschneiden, allerdings wirkt ein ganz knappes Anschneiden – etwa nur durch einen Finger – meist wie ein Fehler. Wenn schon, dann auch großzügig…

 

5. Hintergrund

Oft stellt sich auch die Frage, was sich eigentlich im Hintergrund befinden sollte. Für den Anfang ist es am besten, den Hintergrund bei Porträts möglichst unspektakulär zu halten, also am besten einfarbig. Mit offener Blende gelingt auch schönes Bokeh wie oben beschrieben. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass der Vorder- und Hintergrund nicht miteinander in Konkurrenz geraten. Ist der Hintergrund wirklich das Interessantere – zum Beispiel ein Schloß inmitten von Bergen, lassen Sie den Vordergrund weg oder rahmen Sie Ihr Bild lediglich durch ein paar Äste oder ähnliches.