In einer kleinen Serie stellen wir Ihnen das Bildbearbeitungsprogramm „Affinity Photo“ vor. Diesmal geht es an Affinitys Filtergalerie und wir führen Sie durch eine kurze Bearbeitung. Anders als in Photoshop, können Sie hier sogenannte Live-Filter anlegen.

1. Bei den Live-Filtern werden die Effekte auf eigene Filterebenen gelegt. Dies ermöglicht ein undestruktives Arbeiten mit vergleichsweise kleinen Dateien, da kein Duplizieren der Ebenen notwendig ist.

2. Bei unserem Beispielbild bietet es sich an, zunächst einen leichten Tonemapping-Effekt zu integrieren. Hierfür klicken Sie im Ebenenfenster auf das Live-Filter-Symbol, welches in seiner Form einer Sanduhr ähnelt. Gehen Sie dann auf „Schatten / Lichter“. Mit sechs Reglern, je drei für Schatten und drei für Lichter, die Stärke, Bereich und Radius betreffen, können Sie Ihren Effekt individuell einstellen. Sollten Sie lieber zunächst übertrieben arbeiten, und das Feintuning über die Deckkraft regeln, bietet Ihnen das gleichnamige Feld die Option, eine Prozentzahl einzugeben.

Affinity Photo: Live-Filter

2a. Den Live-Filter ziehen Sie nun auf eine eigene Ebene, um ihn ein und ausblenden zu können. So sehen Sie direkt den Vorher-Nachher-Effekt.

3. In einem zweiten Schritt können Sie Ihrem Bild ein wenig Miniaturoptik verleihen. Wählen Sie hierfür den Live-Filter „Tiefenschärfe“ und ziehen ihn wieder auf eine eigene Ebene. Standardmäßig sieht Live-Filter eine Kreis- oder elliptische Form vor. Diese eignet sich für zahlreiche Motive, sollten Sie aber wie hier eine Landschaft bearbeiten und sich den Effekt einer Miniatur wünschen, ist der Modus „Tilt/Shift“ die richtige Wahl. Hier können Sie Radius, Leuchtkraft und Klarheit festlegen sowie die Bereichsbalken im Bild verschieben und kippen. In unserem Fall braucht nicht gekippt werden, sondern nur der Regler „Radius“, der auf 100 % gestellt wird, bedient werden. Klicken Sie „Transparenz übernehmen“ an, damit die Ränder nicht fransen.

4. Nun können Sie noch Feinkorrekturen vornehmen. Legen Sie eine Ebenenmaske an mit Klick auf das Symbol „Maskierungsebene“. Das Prinzip der Maske gestaltet sich so, dass weiße Bereiche undurchlässig sind, während schwarze die darunterliegende Ebene sichtbar machen, als wären es ausgeschnittene Bereiche. Mit einem kleinen Pinsel, Deckkraft etwa 25 %, Härte etwa 25 %, maskieren Sie den Mast des vorderen Schiffs aus – denn dieser erschiene beim Foto einer Miniaturwelt weniger weichgezeichnet als der Hintergrund. Gegenüber dem Radiergummi bietet die Maske den Vorteil, Fehler korrigieren zu können. Haben Sie zu viel mit Schwarz gemalt, wechseln Sie einfach auf Weiß und korrigieren diese Stelle, selbst wenn Sie schon viele Arbeitsschritte weiter sind. Dafür nutzen Sie das Feld „Farbe“ rechts im Menü, wo Sie von Schwarz auf Weiß wechseln.

Affinity Photo: Live-Filter

5. Zuletzt können Sie noch einen Live-Filter „Vignette“ anlegen, um den Blick des Betrachters mehr „ins Bild“ zu lenken. Die Belichtung gibt an, wie dunkel oder hell die Ränder werden sollen,
die Härte determiniert den Übergang, Skalierung die Größe und Form wie detailliert die Vignettenform erkennbar sein soll.

Affinity Photo: Live-Filter

6. Wenn Sie Ihr Foto nun speichern wollen, beachten Sie, dass standardmäßig im Affinity-eigenen Format gespeichert wird. Möchten Sie ein JPEG oder TIFF erhalten, klicken Sie auf „Exportieren“ und wählen die Größe und die Qualität.

Affinity Photo: Live-Filter


-> Teil 1: Affinity Photo: Die Photoshop Alternative
-> Teil 2: Affinity Photo: Entwickeln mit Affinity

Weitere Informationen zu Affinity Photo finden Sie hier:
https://affinity.serif.com/de/photo/