Auf Shipspotting-Tour im Norden

Das Beobachten und fotografische Sammeln von Fahrzeugen, ob Schiffe, Flugzeuge oder Züge, ist für viele Fotografen zu einer Leidenschaft geworden.


Von Wolfgang Baus
(c) Fotos Wolfgang Baus

 

So wie Hamburg das Tor zur Welt ist, ist der Elbvorort Blankenese das Tor zu Hamburg. An diesem ehemaligen Fischer- und Kapitänsdorf vor den Toren der Elbmetropole fährt jedes Schiff vorbei, ganz gleich, ob es nach Hamburg will oder Deutschland Richtung Weltmeere verlässt. Am Blankeneser Süllberg lebten schon zu Beginn der Seeschifffahrt Kapitäne, Steuermänner und Fischer. Und auch heute wohnen dort, mit dem besten Blick auf den Strom, Reeder und Seeleute.

Zugleich ist dieser Ort direkt an der Elbe aber auch der beste Platz für „Sehleute“, denn hier müssen sie vorbei, die Schiffe aller Größenklassen. So können wir hier fast zu jeder Tages- und auch Nachtzeit Menschen treffen, die diese fotografieren. Meist sind es Spaziergänger und Touristen, die – fasziniert von den Riesenschiffen vor der schönen Kulisse – ihr Smartphone für einen Schnappschuss zücken. Aber es gibt auch noch einen anderen Typus Fotograf, der oft unverhofft aus dem Nichts auftaucht und genauso schnell verschwindet. Für ihn zählt nicht die Schönheit der Umgebung oder das Ambiente. Für die Schiffspaparazzi, – auch Shipspotter genannt – zählen nur die Fotos von den Schiffen, denn es geht ums Sammeln.

Einer der wohl bekanntesten Schiffsfotografen ist Thomas Kunadt. Geboren in Dresden und dort mit Elbwasser getauft, hat es ihn schon vor langer Zeit nach Hamburg verschlagen. Hier hat es nicht lange gedauert, bis ihn bei einem Elbspaziergang der Virus „Schiff“ erwischt hat. Und so hat er sich seit 1996 der Schiffsfotografie verschrieben. Dieser Tätigkeit widmet er, wenn es notwendig ist, 24 Stunden am Tag. Dabei ist er, wie viele Menschen an der Küste, abhängig von Ebbe und Flut.

 

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