Vom Foto vor der heimischen Wohnzimmerwand bis zum perfekten Finish in Photoshop – Sascha Safdar-Götz, bekannt unter dem Namen Mystic Moments Fotodesign, führt Sie durch den gesamten Entstehungsprozess dieses außergewöhnlichen Selbstporträts.

© Fotos Sascha Safdar-Götz / Mystic Moments Fotodesign

Für dieses Foto benötigen Sie lediglich eine weiße Wand und ein Fenster, gegebenenfalls noch eine Lampe. Richten Sie Ihr Gesicht zum Fenster aus und hellen Sie, falls nötig, den Raum noch mit der Lampe auf. Da das Foto ein Schwarz-Weiß-Bild werden soll, müssen Sie nicht auf die Temperatur des Lichts achten. Sie können die Kamera auf ein Stativ schrauben und per Selbstauslöser auslösen. Dabei sollten Sie darauf achten, Ihr Gesicht möglichst im Profil zu „erwischen“.

Das Ausgangsbild: Sascha vor einer einfarbigen Wand.

Wenn Sie das Bild nun entwickeln, können Sie es zugleich entsättigen und dabei bereits kleinere Korrekturen vornehmen. In Photoshop passt Sascha bei seinem Bild die Gradationskurve etwas an.

Das angepasste Ausgangsbild in Photoshop.

Nun wählt er das zweite Bild aus – die mystische Landschaft; in dem Fall handelt es sich um ein Stockbild von Adobe Stock. Natürlich können Sie auch ein anderes Foto auswählen. Wichtig ist dabei, dass die Bäume von Nebel umschmeichelt werden sollten. Das erleichtert die spätere Montage. Diese Fotografie wird in das Bild mit dem Modus „Aufhellen“ eingefügt. Das Stockbild wird in ein Smartobjekt konvertiert, in Schwarz-Weiß umgewandelt. Damit das Bild bestmöglich passt, wird noch eine Tonwertkorrektur vorgenommen.

Das Montagebild wird eingefügt…

Zusätzlich fügen Sie noch Nebel auf einer neuen Ebene ein, etwa durch eine weitere Bildebene, durch einen Nebelbrush oder durch das Malen auf der Ebene mit einem weichen, großen Pinsel in sehr hellem Grau – vermeiden Sie hier Schneeweiß, das wirkt unrealistisch.

… und in Schwarz-Weiß umgewandelt wirkt es schon passender.

Im Anschluss fügen Sie die Nebel- und Waldebene in eine Gruppe zusammen. Nun benötigen Sie für die Gruppe eine Ebenenmaske , auf der Sie an den Stellen malen, an denen das Porträt sichtbar sein soll. Nutzen Sie am besten einen weichen Pinsel mit niedriger Deckkraft. Gehen Sie damit mehrmals über die Bereiche, die vollständig sichtbar sein sollen.  Auf diese Weise erzielen Sie sanftere Übergänge.

Etwas mehr Nebel umschmeichelt das Gesicht.

Sascha nutzt nun noch ein weiteres Stockbild von Adobe, „Cold Frozen Woodlands“, um auch den Hinterkopf ausreichend zu „bewalden“. Wieder verwendet er den Ebenenmodus „Aufhellen“ und setzt wiederum eine Ebenenmaske ein, um die wichtigen Bereiche des ursprünglichen Bildes wieder herauszuarbeiten. Auch diese Ebene wird vollständig entsättigt.

Das Bild wird kontrastreicher gestaltet…

Jetzt folgt das „Fein-Tuning“: Sie können nun noch kleine Hautkorrekturen vornehmen, die Kontraste erhöhen und mithilfe einer Pinselspitze die Vögel einfügen. Sascha verwendet eine Pinselspitze, die man bei Adobe findet, indem man bei den Pinseln das Dropdown-Menü ausfährt und dann weitere Pinsel abruft. Ähnliche Pinselspitzen finden Sie beispielsweise auch auf Deviantart. Zuletzt verpasst Sascha dem Bild noch einen „Matt-Effekt“, indem er die Gradationskurve im unteren Bereich anhebt. Auf diese Weise werden die Schwarztöne etwas aufgehellt und das Bild wirkt silbriger. Wenn Sie sich für eine Druckvariante entscheiden, können Sie beispielsweise eine Silberplatte auswählen, bei der der Matteffekt schön zur Geltung kommt.

… bevor ein Matt-Effekt es silbriger wirken lässt.

Nun sind Sie gefragt: Welcher Wald soll auf Ihrem Kopf wachsen? Sind Sie ein Birken- oder Tannentyp? Zu Sascha passt der mystische Wald in besonderer Weise: Der Fotokünstler aus dem Saarland hat ein Faible für märchenhafte Motive – und so ein Wald wäre sicher eine tolle Location für seine aufwendigen Modelshootings.

Das Ergebnis: eine traumhafte Collage!

 

 

Sascha Safdar-Götz

Sascha Safdar-Götz alias Mystic Moments Fotodesign gehört zur Szene der inszenierten Peoplefotografen. Der Familienvater aus dem Saarland nimmt seine Betrachter mit in aufwendige, märchenhafte Inszenierungen. Sein besonderer Fokus liegt auf zeitlosen Disney-Fotografien, für die er die Konzeptplanung, den Setbau und seit neuestem auch das Kostümdesign eigenhändig übernimmt. Als erfahrener Fotografie- und Photoshoptrainer hat er 2017 die „School of Arts“ gegründet, in der er erfolgreich andere Fotografen auf ihrem Weg begleitet und durch Webinare, angeleitete Shootings und Präsenzseminare fördert.

 

Aus diesem Konzept entstand die Idee, in diesem Jahr eine Community- und Weiterbildungsplattform für inszenierende Fotografen des deutschsprachigen Raumes zu gründen. Begonnen mit der „Creative Art Conference“ im März 2020 entwickelte sich die Idee zu einem Großprojekt. Die daraus hervorgegangene „Creative Art Community“ wird im Oktober 2020 an den Start gehen. Sie bietet neben exklusiven Videotrainings von etablierten Fototrainern wie Lyonel Stief, Jamari Lior, Rekii, Tanja Brandt und vielen anderen in Zukunft verschiedene Weiterbildungsevents wie Workshops, Coachings, Webinare und Fotoreisen.

Mehr unter www.creativeartcommunity.de