Boudoir & Burlesque
Unser Buchauszug entführt Sie in die Welt opulenter Erotik – es geht um Boudoir- und Burlesque-Fotografie.
von Jamari Lior
© Fotos Jamari Lior
Nostalgisch, chic und ein klein wenig erotisch – Boudoir und Burlesque sind nicht auf einen bestimmten Modeltyp festgelegt. Eine gewisse Körperbeherrschung und Kontrolle über den Gesichtsausdruck – kurz ein gewisses schauspielerisches Talent – ist wie beim Modeln allgemein von Vorteil, aber bisweilen reicht es schon, die Anweisungen des Fotografen genau auszuführen. Wenn es in Richtung Akt gehen soll, verringern ein gutes Bindegewebe und eine Grundzufriedenheit mit der Figur die Notwendigkeit der Retusche. Das heißt: Man muss nicht über eine 90-60-90-Figur verfügen, wer aber von einer Kleidergröße XS träumt und L trägt, wird sich vor der Kamera wahrscheinlich unwohl fühlen und letztlich auch mit den resultierenden Boudoir-Bildern nicht glücklich sein. Auch für den Fotografen wird es dann schwieriger, denn die Figur- und Hautbearbeitung ist besonders im Dessous- und Aktbereich kompliziert. In solchen Fällen empfiehlt es sich also, etwas mehr Kleidung zu tragen und sich mehr auf den Porträtbereich zu fokussieren. Je mehr Haut zu sehen ist, desto mehr Haut muss meist auch retuschiert werden. Bei verbeulten Beinen oder Dellen helfen hautfarbene Strumpfhosen. Achten Sie in dem Fall darauf, dass vorne geschlossene Schuhe getragen werden, denn bestrumpfte Füße wirken sonst seltsam. Kissen und Accessoires können anderen Zonen wie die Oberschenkel oder den Bauch verdecken.
Glamourös und erotisch
Wie beim Burlesque geht es weniger um Naturschönheiten als um gekonntes Styling. Viele Modelle empfinden das als Vorteil: Das aufwendige Styling macht Spaß und zaubert eine ganz neue Person. Oft verhelfen Styling und Inszenierung auch zu einem positiveren Selbstbild – was in mehr Selbstbewusstsein und besseren Fotos resultiert. Styling führt auch dazu, dass man sich trotz fallender Hüllen ein Stück weit „bekleidet“ fühlt und nicht wie in einem (Soul-)Striptease. Es ist ähnlich wie beim Bodypainting: Man trägt zwar fast nichts, erlebt sich selbst aber nicht als vollkommen nackt. Natürlich muss Boudoir nicht Akt oder Dessous bedeuten. Im Boudoir im Sinne von Ankleidezimmer kann man durchaus mehr tragen: Corsagen, Tüllröcke, Reifröcke oder deren Gestelle, all das eignet sich für das Boudoir-Thema. Je erotischer Sie das Thema angehen möchten, desto mehr lohnt es sich, nach Modellen Ausschau zu halten, die in diesem Bereich bereits Erfahrung gesammelt haben und wahrscheinlich eine entsprechende Gage verlangen. Sie finden passende Modelle in Foren wie der Modelkartei, im Akt-Channel der Fotocommunity oder in entsprechenden Facebook-Gruppen. Kommunizieren Sie Ihre Ideen klar und erläutern Sie, wo Sie Veröffentlichungen vorsehen, damit alles konfliktfrei abläuft.
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