Ein Fahrzeug zum Leben erwecken – das ist das Ziel von Max Müllers Autofotografie. Hier verrät er, wie dies effektvoll gelingt und auf welche Aspekte Sie achten müssen.

Für Autos interessierte sich Max schon von klein auf, und als dann die Fotografie in sein Leben trat, war klar, dass sich beides wunderbar kombinieren lässt: Die Fotografie kann den Charakter eines Autos betonen, ihm richtiggehend Persönlichkeit verleihen. Damit dies gelingt, sind für Max ganz verschiedene Aspekte von Bedeutung:

  • Perspektive: Von unten aufgenommen wirken Autos oft mächtiger, dominanter, windschnittiger und schneller, von oben kann man hingegen andere Designaspekte besser würdigen und die Fahrzeuge klassischer erscheinen lassen. Ganz frontal aufgenommen wirken viele Autos, gerade bei weitwinkliger Einstellung, besonders präsent oder gar aggressiv, durch eine seitliche Perspektive können Sie die Dynamik gut betonen.
  • Details: Gerade, wenn Sie Serien zu einem Modell fotografieren, interessieren auch die Details, so zum Beispiel der Schaltknüppel oder das Armaturenbrett. Da es im Fahrzeug oft beengt ist, gilt es, kreative Perspektiven zu finden, etwa von seitlich oben, vielleicht mit der Autotür als Rahmen.
  • Licht: Das Licht spiegelt sich natürlich im Lack – hartes Licht kann dabei einen besonderen Glamour-Faktor verleihen, während sich weiches Licht eher für nostalgische Fahrzeuge eignet. Heftige Reflexionen von strahlendem Sonnenlicht mögen zwar Details der Karosserie überstrahlen, können dem Bild aber ein gewisses Extra verleihen. „Mein Favorit ist nach wie vor das natürliche Licht und zwar die Sonne“, berichtet Max. „Sie erzeugt einfach das Lebendige im Bild. Natürlich gibt es aber auch Situationen, in denen eine Softbox oder ein Studioblitz her musste.“

Übrigens meint „Licht“ auch die Lichter des Wagens selbst: In vielen Fällen empfiehlt es sich, diese einzuschalten – so sieht das Automobil einfach glamouröser aus. Auch die Bildbearbeitung kann hier helfen, wenn der Schein noch etwas intensiviert werden soll.

Hintergrund: Bei Detailaufnahmen mag der Hintergrund keine große Rolle spielen, aber gerade, wenn man das ganze Fahrzeug präsentieren möchte, sollte der Hintergrund  gut gewählt sein. Bei offener Blende und viel Abstand zum Hintergrund lässt er sich weichzeichnen, ansonsten gilt es oft, etwas Neutrales zu finden – also eine Kulisse, die weder durch starke Strukturen noch durch auffällige Farben zu sehr ins Auge sticht. Noch besser als etwas Neutrales findet Max Müller lebendige Hintergründe, die dennoch nicht zu sehr ablenken.

In Max Müllers elegantem Bildstil lassen sich besonders gut luxuriöse Automobile darstellen. Dies ist auch eine Empfehlung an den Anfänger: Fragen Sie bei einem Autohaus nach, ob sie Bilder machen dürfen, die Sie dem Geschäftsinhaber anschließend zur Verfügung stellen. Auch hier gilt es allerdings, die Hintergründe und die bereits vorhandene Beleuchtung zu bedenken. Passt beides nicht, können Sie mit einem Gestell einen Papierhintergrund arrangieren sowie mit eigenen Blitzen ausleuchten, die das vorhandene Licht weitgehend überstrahlen. Fragen Sie nur unbedingt vorher nach, ob größere Aufbauten – das Hintergrundgestell, Verkabelungen für die Blitze – möglich sind oder ob sie den normalen Geschäftsablauf zu sehr stören. Vielleicht dürfen Sie einen Wagen auch außerhalb des Autohauses fotografieren oder finden Freunde, die ihre Flitzer für ein Shooting „in freier Wildbahn“ zur Verfügung stellen. So gelingt es besser, das Gefährt lebendiger darzustellen.

„Das Gute an der Autofotografie ist, dass das Model immer perfekt mitmacht.“

Seien Sie aber auch hier auf Unvorhergesehenes gefasst: „Ein Kunde wollte seinen  Wagen in einem Parkhaus shooten lassen“, erzählt Max. „Das Gute an der Autofotografie ist, dass das Model nicht zickig ist und immer perfekt mitmacht. Was aber nicht mitspielen könnte, ist das Wetter: Auf dem Weg zum Parkhaus brach plötzlich ein Gewitter los. Da wir keine Tücher mithatten, mussten wir erst einmal gefühlt eine Stunde lang das ganze Auto mit Taschentüchern trocken rubbeln, bis wir mit dem Shooting beginnen konnten.“

Die Moral von der Geschicht‘: Ein Wischtuch und Wasserspray gehören auf jeden Fall zur Autofotografie-Ausrüstung.

Max Müller

Neben Autos nimmt der Fotograf auch Menschen und Mode ins Visier.

Instagram: max_mller_

Website: www.maxmller.de