Tipps für die erfolgreiche Modelsuche

Ein Model soll her – aber wie kommt man da dran? Wie finden Sie jemanden, der vor Ihrer Kamera stehen möchte?

Das perfekte Model ist auch außergewöhnlichen Themen gegenüber aufgeschlossen. Model: Neli. Make-up-Artist: Jenny Schneider.

von Jamari Lior
© Fotos Jamari Lior

 

Inszenierte Menschenfotografie ist ein faszinierendes Genre, das der Kreativität keine Grenzen setzt. Auch die Voraussetzungen scheinen zunächst gering zu sein: Man muss nicht unbedingt an fantastischen Orten sein, braucht meist kein ganz besonderes Wetter und kann auch nachts bei Regen drinnen auf ganz geringem Raum zu tollen Fotos gelangen. Wäre da nicht diese kleine Schwierigkeiten: Wie kommt man an ein Model? Schließlich laufen Modelle ja nicht einfach auf der Straße herum.

 

Auf der Straße
Das heisst – an sich natürlich schon, denn: Modelle sind nichts anderes als Menschen, die für die Kamera irgendwie attraktiv wirken oder sich interessant in Szene setzen können. So gesehen finden Sie Modelle eben doch auf der Straße und können sie auch genau dort ansprechen. Vor allem, wenn Sie Charaktergesichter suchen, ist das vermutlich der beste Weg. Suchen Sie allerdings typische Fashion-Modelle – gut oder interessant aussehende junge Mädchen –, wirkt es rasch unseriös, einfach auf der Straße geeignete Kandidatinnen anzusprechen. Haben Sie bereits eine umfangreiche Fotomappe zusammengestellt und können Sie diese sofort vorlegen, mag das schon etwas anderes sein – generell dürften Sie hier aber schlechte Karten haben, ein geeignetes Model zu finden.

 

Ganz natürlich – für dieses Bild brauchte es weder außergewöhnliches Styling noch besonderes Make-up oder eine spezielle Location. Model: Medusa’s Child.

Freunde und Verwandte
Es erscheint als die beste und einfachste Möglichkeit, kann jedoch Freundschaften ganz schön strapazieren: Sie bitten eine Freundin für Sie zu modeln. Wenn sich nun aber zwei Anfänger gegenüberstehen, weiß keiner so recht, wie man vorgeht, wie man posiert, was zu tun ist. Geprägt von Germany’s next Topmodel & Co. erwartet die Freundin möglicherweise, dass binnen kurzer Zeit mehrere grundverschiedene, traumhafte Fotos entstehen – und ist unangenehm überrascht, dass die ersten zwanzig Minuten nur für Lichttests draufgehen.

Danach hat sie vielleicht schon keine Lust mehr. Womöglich ärgert sie sich auch, von Ihnen herumkommandiert zu werden – „Kopf nach links, Kinn höher, Arme höher, mehr zur Seite…“. Und Kommandos wie „Bauch rein“ können die Stimmung bei Modelneulingen schon deutlich strapazieren. Ein erfahrenes Model hingegen grinst hier höchstens oder entschuldigt sich, nicht daran gedacht zu haben.

Sie ahnen es schon: Vieles spricht dafür, besser nicht mit Freundinnen und Verwandten zu beginnen, es sei denn, die Betreffende ist umfassend vorgewarnt und hat am besten diesen Artikel gleich mitgelesen.

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