Wir von Pictures zeichnen das beste Praxis-Projekt unter den Bachelor-Studenten und Absolventen der Akademie Deutsche POP im Studiengang B.A. (Hons) Photography aus. Das Rennen machte Ivan K. Maras aus Köln.

VON DAGMAR SCHELLHAS-PELZER
© ALLE FOTOS IVAN K. MARAS

PROJEKT „IT’S OUR SHADOWS THAT SHAPE WHO WE ARE“

PROJEKT „IT’S OUR SHADOWS THAT SHAPE WHO WE ARE“

Ursprünglich war der Fotograf und Filmproduzent bei der Deutschen Pop als Mitarbeiter der Studienentwicklung und Administration mit Sitz in Köln tätig. Diesen Sommer ergriff er die Chance, an der Deutschen POP Akademie nebenberuflich Photography auf Bachelor zu studieren. „Ich arbeite im Bildungssektor und habe die Freiheit, die Projekte zu visualisieren, die mich am meisten interessieren – während Fotografie mehr und mehr meinen Alltag neben der Akademie bestimmt“, gibt uns Ivan K. Maras Auskunft. Aus einer sehr musikalischen Familie stammend – Ivans Mutter ist ausgebildete Opernchorsängerin – auch selbst früh Klavier spielend, studierte Ivan zunächst Musikwissenschaften und Anglistik. „Dass meine Berufung in der Bildsprache liegt, wusste ich damals noch nicht und so strebte ich das für mich Naheliegendste an: Etwas mit Musik und frei von immer gleichen alltäglichen Arbeitsabläufen sollte es sei“, erzählt Ivan K. Maras, der in Rijeka, einer Hafenstadt in Kroatien, geboren wurde. „So fiel die Wahl auf Musikwissenschaft, wo ich zwar viel über die Medienindustrie und unser Empfinden für Musik und Medien lernte, jedoch schnell merkte, dass auch hier die reine Theorie und Wissenschaft mir nicht genug bieten konnten. Es fehlte das Fühlbare, das Lebendige in Farbe und Form.“ Als er merkte, dass das Studium auf lange Sicht nichts für ihn ist, lernte er durch einen Bandkollegen die Deutsche POP Akademie kennen. „Ich studierte Tontechnik, Musikproduktion und Projektmanagement, nahm plötzlich Songs auf und schrieb Bandmanagement-Projektpläne. Ich verstand auch damals noch nicht das Signal, dass ich parallel dazu für meine Band kleinere Videos aus unserem Studioalltag aufnahm und zusammenschnitt. Ich sollte mich mehr der visuellen Sprache zuwenden.“ Ivan K. Maras begann eine Ausbildung zum Mediengestalter in Bild und Ton und hat seitdem Dutzende Musikvideos und einen Kurzfilm produziert.

Fotografie als Schlüssel

Ivan K. Maras

Ivan K. Maras

Erst nach und nach eröffnete sich ihm die Fotografie als Medium, um Gefühle und Stimmungen in den Dingen seiner Umgebung zu finden und festzuhalten. „Film und Fotografie sind für mich der Schlüssel zu mir selbst und meiner Umwelt“, erklärt der David Lynch-Bewunderer. „Mit der Verbindung einer gefühlten Emotion kann ein Bild lebendig werden und Geschichten entfachen. Ich sage bewusst ‚entfachen‘, denn erzählen kann ein einzelnes Bild eine Geschichte nicht. Es liefert nur die Grundlage, auf der wir uns selbst die Geschichte erzählen. Wir interpretieren ein Bild und seinen Inhalt, je nachdem aus welchem Hintergrund wir stammen und was uns beeinflusst hat.“

Genau diesen Ansatz hat Ivan K. Maras eindrucksvoll in seinen drei Bilder-Serien im Rahmen seines Studiums als B.A. (Hons) Photography umgesetzt. Mit viel Feingefühl und einer eigenen Bildsprache erzählt er auf eine leichte Weise von den „Farben der Liebe“ zwischen Eltern und Kindern, um dann wiederum mit melancholischem Tiefgang die Geschichte des Ichs und seines Schattens darzustellen. „Es fällt mir schwer, einen Favoriten auszumachen, da mir alle drei Projekte während ihrer Entstehung jeweils viel Spaß gemacht haben. Es fühlte sich während der Arbeit an wie eine direkte Kommunikation mit meiner Umwelt. Egal ob das nun in der Stadt inmitten einer Einkaufszone oder draußen in der Natur war – jede Situation und jeder Moment hat seine ganz eigene Atmosphäre und Schönheit, die ich einzufangen versuchte.“ Wir finden, die Bilder sprechen dafür, dass Ivan K. Maras dies sehr gut gelungen ist.

www.ivankmaras.com

Jetzt informieren

Akademie Deutsche POP

Wer mehr über die Deutsche POP und ihr Ausbildungsprogramm wissen möchte
Jetzt informieren

PROJEKT „IT’S OUR SHADOWS THAT SHAPE WHO WE ARE“

„Bei diesem Projekt arbeitete ich konzeptionell. Es ging mir darum, unser Bedürfnis individuell zu sein, quasi zu entblößen. Mein Gedanke dabei war, dass wir zwar Individuen sind, aber während unseres Lebens so von äußeren Faktoren, Erlebnissen und Erfahrungen beeinflusst sind, dass man jegliches Individuum eigentlich nur als Summe seiner Vergangenheit definieren kann. Alles, was einen dann noch ausmacht, ist die Art und Weise, wie wir von diesem Standpunkt aus unsere Entscheidungen treffen und durch unser Leben gehen. Unsere Charakterstärke gibt dabei die Marschrichtung vor, denn sie entscheidet, inwiefern wir uns von unseren Einflüssen entfernen und selbstständig Entscheidungen treffen.“

PROJEKT „COLOURS OF LOVE“

„Diese unbeschwerte, fast schon naive Stimmung in dem Vergnügungspark war allgegenwärtig. Viele der Kinder erlebten vielleicht gerade ihren ersten Besuch an einem solchen Ort und die Liebe und Fürsorge ihrer Eltern war nicht nur überall zu sehen, sondern tatsächlich in der Luft spürbar. Genau solche Gefühle und Stimmungen versuche ich an jedem Ort, an dem ich fotografiere, aufzusaugen. Es kann sein, dass ich dann minutenlang nur dastehe und kein einziges Foto schieße. Das gehört für mich zum Entstehungsprozess dazu.“

PROJEKT „KINGDOM OF THORNS“

„Selten kam ich mir so nebensächlich vor, wie bei diesen Bildern. Ich musste eigentlich nur die Kamera einstellen und konnte sie fast überall hinhalten. Es war extrem windig und frisch und vor allem menschenleer. An solchen Tagen, wenn Licht und Wetter diese besondere, unwirkliche Atmosphäre auf eine Landschaft werfen, weiß man genau, was es heißt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Auch ein Punkt, den ich an Fotografie liebe: Du weißt nie was kommt.“