Werden Sie kreativ und nutzen Sie die vielen Optionen und Funktionen Ihrer Kamera für ganz besondere Makrobilder. Wir zeigen Ihnen, wie der gekonnte Einsatz von Licht, Schärfe oder Unschärfe, Bewegung und Farbakzenten unendlich viele Spielmöglichkeiten zulässt. Also: Ran an die Motive – und zwar ganz nah.

VON WOLFGANG BAUS

Immer wenn es darum geht, fotografisch Kleines ganz groß herauszubringen, bewegen wir uns in der Makrofotografie. Dieser Bereich der Aufnahmetechnik ist sogar durch eine DIN-Norm beschrieben, wonach bei einem Abbildungsbereich zwischen 1:1 und 1:10 eben von „Makro“ gesprochen wird. Anders ausgedrückt heißt das am Beispiel 35-mm-Vollformat, Dinge, die in einer Größe zwischen 36 x 24 mm und 360 x 240 mm formatfüllend auf einem Aufnahmeformat von 36 x 24 mm aufgenommen werden, sind per Definition „Makrobilder“. Bei einer Micro-Four-Thirds-Kamera dürfen die Objekte zwischen 17.3 x 13 mm und 173 x 130 mm klein sein, um auch hier von Makrofotografie zu sprechen. Wenn Dinge sogar vergrößert dargestellt werden, beispielsweise ein 18 x 12 mm großes Objekt auf Kleinbildformat (2:1) spricht man von „Mikrofotografie“.

Technische Voraussetzungen
Idealerweise benutzen wir für Makroaufnahmen Kameras für Wechselobjektive, an denen wir spezielle Makroobjektive verwenden können. Diese werden überwiegend in Standard- bis zu leichten Telebrennweiten angeboten. Daneben gibt es auch Zoomobjektive, die über eine Makrofunktion mit einer speziellen Einstellung für den Nahbereich verfügen. Durch Zwischenringe mit festen oder Balgengeräte mit variabler Auszugsverlängerung beziehungsweise Nahlinsen, die man in das Filtergewinde schraubt, lassen sich beispielsweise auch mit normalen Festbrennweiten kleine Dinge groß abbilden. Mit allen diesen Zubehörteilen wird die Entfernung von Linsensystem und Bildebene vergrößert, und damit auch das Motiv.

Motivwelten der Makrofotografie
Bei Makrofotografie denken wir oft als Erstes an Blumenoder Insektenbilder. Beliebte Motive sind auch Exponate aus Sammlungen, wie beispielsweise Briefmarken oder Münzen. Aber es gibt auch Fotografen, die mit Perspektiven spielen und damit ganz neue Ansichten von alltäglichen Details schaffen. Kleine Dinge, integriert in die große Welt, oder Dioramen (Durchscheinbilder) sind ebenfalls lohnende Makro- oder Nahaufnahmemotive. Ein weiterer Bereich ist die Produktfotografie. Dazu gehört auch das berühmte Glas, gefüllt mit einer Flüssigkeit auf deren Oberfläche ein einzelner Tropfen beim Eintauchen oder Zurückfedern spektakulär festgehalten wird.

Mit guten Makro-Objektiven lassen sich Makrofotos mit bestechender Schärfe anfertigen. Sogar aus der Hand, wenn die Objektive, wie die hier abgebildeten Modelle von Canon, Nikon und Tamron, über einen optischen Bildstabilisator verfügen.

Die Bildschärfe – ein wichtiges Gestaltungsmittel
Bei all diesen verschiedenen Bildwelten spielt ein Parameter eine ganz wichtige Rolle – die Schärfe oder genauer der Schärfebereich. Dabei kann das Motiv auch gern komplett unscharf sein, wenn es denn zur Bildaussage passt. Unschärfe an der falschen Stelle hat jedoch schon so manche Aufnahme unbrauchbar gemacht. Spannende Makro- oder Nahaufnahmen lassen sich grundsätzlich mit jeder Kamera machen, gleichgültig ob Kompaktkamera, MFT-, APS-, 35- mm-Kleinbild- oder Mittelformatkamera. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass, vereinfacht ausgedrückt, je größer die Abmessungen des Sensors sind, und je länger die Brennweite ist, desto geringer ist grundsätzlich die Schärfentiefe. Objektive, die noch über einen Blendenring verfügen, hatten oftmals eine Skala, die passend zur Blende den Schärfentiefebereich angezeigt haben. Moderne Objektive ohne eigenständigen Blendenring informieren darüber nur noch selten. Manche Hersteller veröffentlichen auf ihren Webseiten Schärfentiefetabelle zu ihren Objektiven, aus denen die Schärfentiefe bei verschiedenen Blenden und Entfernungsbereichen hervorgeht. Auf Seite 35 finden Sie eine beispielhafte Tabelle für verschiedene Sensorformate. Neben all diesen theoretischen Werten, ist die Überprüfung der Schärfe in der Praxis ganz einfach. Auch im optischen Sucher kann man je nach Größe und Helligkeit gut erkennen, ob das Motiv scharf abgebildet wird. Da bei offener Blende (Offenblendenmessung) der Schärfebereich jedoch recht gering ist (siehe Tabelle), bieten fast alle Kameras eine Abblendtaste an, die auf die Arbeitsblende abblendet, die Schärfentiefe kann dann sehr gut beurteilt werden. Noch besser geht das bei elektronischen Suchern oder auf dem rückwärtigen Monitor der Kamera im Live- View-Modus, wenn man gleichzeitig die Lupenfunktion aktiviert. Außerdem steht bei vielen modernen Kameras die Funktion „Focus Peaking“ zur Verfügung. Hierbei zeigt eine extra kontrastreiche Darstellung der Konturen an, wo die Schärfe im Motiv liegt. Gerade bei Makroaufnahmen in freier Natur ist ein möglichst großer Schärfentiefebereich wichtig. Kann doch schon ein laues Lüftchen dafür sorgen, dass sich Blu men mit dem Luftzug bewegen und somit permanent aus dem Schärfenbereich wandern. Das macht die Blumenfotografie oft zu einer großen Herausforderung. Hier kann aber beispielsweise das Photo Survival Kit von Novoflex helfen. In der kleinen Tasche finden sich unter anderem diverse Halter und Klammern, mit denen man das Pflänzchen fixieren kann.

 

Schärfe per Bildbearbeitung
Die Schärfentiefe kann man allerdings auch auf andere Weise als durch extremes Abblenden bestimmen und anpassen. Das Zauberwort heißt Fokus-Stacking: Dies ist eine besondere Technik, bei der mehrere Einzelbilder aufgenommen und dann zusammengerechnet werden. Hierfür gibt es unterschiedliche Ansätze. Einige Olympus-Kameras der jüngsten Generation beispielsweise haben die Funktion Focus-Bracketing schon eingebaut. Dabei werden mehrere Einzelbilder mit einer automatischen Verschiebung des Schärfepunktes aufgenommen und dann in der Kamera zu einem einzigen Bild verrechnet. Einige Kameras, darunter ebenfalls die neuen Olympus-Modelle, bieten eine Fokusstacking-Funktion. Dort geben Sie einfach die Anzahl der Einzelaufnahmen, die Schrittgröße und somit den Schärfebereich vor, und die Kameraelektronik erledigt den Rest. Bietet Ihre Kamera diese Funktion nicht, ist der Weg etwas umständlicher, denn dann müssen Sie den Fokuspunkt manuell verändern. Bei Makroobjektiven, die einen großen Drehwinkel für die Entfernungseinstellung verfügen, gelingt die schrittweise Veränderung des Fokuspunktes einfach. Viele moderne Autofokus- Makroobjektive bieten jedoch nur einen kleinen Verstellbereich für die Fokussierung und hier ist das Hilfsmittel der Wahl ein Makroschlitten, beispielsweise von Novoflex oder Realy Right Stuff, bei der eine hochpräzise Gewindestange ein genaues Verschieben der kompletten Einheit Kamera plus Makroobjektiv erlaubt. Nachdem die Bilder im Kasten sind, übernimmt dann das Bildbearbeitungsprogramm, Photoshop mit der Funktion Photomerge, die Arbeit und überblendet die einzelnen Bilder (Ebenen) zu einem einzelnen Bild mit extrem großer Schärfentiefe. Dies ist sehr einfach und effektvoll. Für hohe Ansprüche auch bei komplizierten Objekten, die man per Fokus-Stacking komplett scharf abbilden möchte, bietet sich die Software Helicon Focus an. Diese erlaubt unter anderem den Einfluss auf die Art und Weise, wie die Software die einzelnen Aufnahmen miteinander verrechnet. Viele Produktaufnahmen in Pictures – Das Foto- Magazin entstehen übrigens mit Hilfe von Helicon Focus.

 

Auswirkung von Sensorgröße und Blende auf das Bild
Nun mag der eine oder andere fragen, warum wir denn nicht einfach noch weiter abblenden, um noch mehr Schärfentiefe zu erhalten? Denn viele Makroobjektive erlauben das. Dagegen spricht einiges: Wie schon erwähnt ist die Schärfentiefe bei großen Sensoren sehr gering, weiter Abblenden bringt hier nicht viel – Besitzer von Kameras mit kleineren Sensoren sind hier im Vorteil. Außerdem reduziert eine kleine Blende ja auch die Lichtmenge und die Belichtungszeit kann oft nicht beliebig lang eingestellt werden. Eine drastische Erhöhung der Empfindlichkeit ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss und sorgt nicht selten für sehr starkes Rauschen. Der wichtigste Grund aber, der gegen eine zu kleine Blende (großer Blendenwert) spricht, ist, dass wir bei kleiner werdenden Blenden mit dem Problem der Beugungsunschärfe zu kämpfen haben. Abhängig vom Sensorformat, Brennweite und auch der Bauart des verwendeten Objektivs werden die Bilder unschärfer, je weiter abgeblendet wird. Das begrenzt dann den nutzbaren Blendenbereich enorm. Grundsätzlich lässt sich hier Folgendes festhalten: Kleine Sensoren bieten zwar eine größere Schärfentiefe als solche mit Kleinbildformat-Sensoren, aber der Beugungseffekt macht sich etwa bei MFT-Kameras oft schon ab Blende f/11 sehr stark bemerkbar. Bei Vollformat- Kameras tritt diese Unschärfe durch Beugungseffekte meist erst ab Blende f/16 auf.

 

Die optimale Brennweite für Makroaufnahmen
Gerade wenn es um Fotos von Tieren oder Insekten geht, ist eine große Distanz zum Motiv ratsam (Stichwort: Fluchtdistanz). Je länger die Brennweite, desto ungestörter können beispielsweise Libellen oder Schmetterlinge aufgenommen werden. Bei einem 200-mm-Makro-Objektiv etwa wird schon bei einer Distanz von 50 Zentimetern ein Abbildungsmaßstab von 1:1 erreicht. Auf der anderen Seite sind bei Reproaufnahmen, beispielsweise von Briefmarken, Drucksachen oder Münzen, oft kürzere Brennweiten empfehlenswert, denn die Abstände sollten hier eher gering sein. Objektive mit einer Brennweite zwischen 50 mm und 100 mm sind für das Kleinbildformat eine gute Universallösung. Oftmals wird auch gern ein Teleobjektiv als Ersatz für ein Makroobjektiv benutzt. Bei einem 200-mm-Teleobjektiv ohne Makroeinstellung erzielt man aber bestenfalls einen Abbildungsmaßstab von 1:5 bei einer kürzesten Aufnahmedistanz von 120 Zentimetern. Für kleine Insekten ist ein solch großer Abbildungsmaßstab oft schon zu groß. Hier muss man zwischen dem Vorteil, außerhalb der „Gefahrengrenze“ zu agieren und dem gewünschten großen Abbildungsmaßstab abwägen. In solchen Fällen kann dann eine sehr hohe Auflösung der Kamera hilfreich sein, die erlaubt, den Bildausschnitt im Bildbearbeitungsprogramm zu verkleinern, ohne die Bildqualität zu verschlechtern.

 

Hilfsmittel in der Makrofotografie
Ein wichtiger Aspekt bei der Entfernung zwischen Kamera und Motiv ist das Thema Beleuchtung. Je näher die Kamera am Motiv ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass nicht genügend Licht darauf trifft. Ein gutes Hilfsmittel für die nahezu perfekte Ausleuchtung im Nahbereich ist ein Ringblitz. Je nach Gerät werden rund um das Objektiv mehrere Blitzröhren angeordnet, um schattenlose Aufnahmen zu ermöglichen. Oft sind es vier Röhren, die für eine gleichmäßige Beleuchtung sorgen. Durch die Befestigung am Objektiv ist dies gleichermaßen eine sehr einfache und gute Lösung. Nachteil der Ringblitze ist aber oft das flache, wenig modulierbare Licht, das ein Motiv schnell langweilig wirken lassen kann. Aufwändiger ist es da schon, wenn man mit den leistungsstärkeren Aufsteckblitzen arbeitet. Hierfür hat sich bei mir der Einsatz von Firefly Microbox oder Softboxen bewährt. Mit zwei Blitzgeräten und den Blitzboxen auf Stative montiert, erreiche ich ein indirektes und angenehmes Licht, welches sonst nur die Sonne liefert. Auch wenn natürliches Sonnenlicht bei der Makrofotografie grundsätzlich erstrebenswert ist, wirft dieses auch immer Schatten. Dieser kann sehr interessant und bildwirksam sein, nur oft ist eine gleichmäßige Ausleuchtung die bessere Option. Für diese Zwecke trage ich häufig einen Reflektor bei mir. Klein zusammengefaltet, idealerweise mit verschiedenen Oberflächen (silber oder gold) versehen, ist dies ein unerlässliches Hilfsmittel. Er bietet gleichzeitig die Möglichkeit, den sonst meist untätigen Partner mit ins Fotografieren einzubeziehen. Außerdem ist ein Reflektor ein guter Windschutz, der für die notwendige Windstille etwa bei Blumen sorgen kann. Wenn wir schon bei Hilfsmitteln sind, vergessen Sie nicht ein paar kleine Helferlein mitzunehmen. Ich setzte bei der Makrofotografie fast immer ein stabiles Stativ ein. Shake Reduction hin oder her, eine stabile Kamerahalterung ist immer noch erste Wahl für scharfe Fotos. Hier ist es aber wichtig, dass Sie in Bodennähe arbeiten können. Achten Sie beim Stativkauf auch auf die Handhabung der Mittelsäule. Sie sollte komplett entfernt werden, oder wie im Falle einiger Manfrotto Stative in Horizontalposition genutzt werden können. Vergessen Sie auch nicht ein paar Klammern und etwas Faden oder Band mitzunehmen, um möglicherweise störendes Blattwerk zur Seite zu binden. Abknicken oder Abschneiden sind keine gute Lösung, denn wir wollen ja fotografieren und nicht stören oder zerstören. Gerade in der Natur gilt, alles so ursprünglich und natürlich zu verlassen, wie wir es vorgefunden haben. Absperrungen oder natürliche Grenzen sind unbedingt einzuhalten. Gerade Botanische Gärten und Parkanlagen bieten uns unzählige Motive, aber es gilt auch mögliche Aussaat oder Keimlinge zu schützen, die noch nicht unbedingt sichtbar sind. Einen vorsichtigen Eingriff wird uns aber wohl keiner übel nehmen. So ist eine kleine Sprühflasche mit Wasser ein einfaches, aber wirksames Utensil. Ein paar Wassertropfen, auf Blüten gesprüht, können ein Foto deutlich interessanter machen.


Die Software Helicon Focus dürfte die derzeit mächtigste Software fürs Fokusstacking sein(oben). Sie erlaubt neben der Standardeinstellung eine Vielzahl von Einflussnahmen auf die Art und Weise, wie die einzelnen Aufnahmen verrechnet werden.

 

Der Hintergrund ist mehr als nur schmückendes Beiwerk
Eine Unschärfe im Motiv kann störend oder auch sehr harmonisch wirken. Eine unruhige Unschärfe im Hintergrund kann das schönste Foto abwerten – erzeugt das verwendete Objektiv jedoch einen harmonischen Schärfe- Unschärfe-Verlauf, besitzt also ein schönes Bokeh und bildet den unscharfen Hintergrund weich und duftig mit homogenen Farbflächen ab, kann allein das schon den Reiz einer tollen Makroaufnahme ausmachen. Je nach Aufnahmegebiet ist die Bildgestaltung mehr oder weniger aufwändig. Bei Insekten, Libellen, Schmetterlingen oder Pflanzen kommt es darauf an, diese möglichst optimal zu positionieren, am besten so, dass der Hintergrund nicht stört, sondern harmonisch das Bild abrundet. Bei der Produktfotografie wird das Beiwerk oder der Hintergrund mitunter zum wichtigen Bestandteil des Motivs. So ist beispielsweise bei Werbeaufnahmen nicht nur die Whiskeyflasche wichtig, auch das Glas mit Füllung gehört zum Gesamtbild. Bei Aufnahmen von Dioramen (Bilder, wo kleine Figuren in ihrer Umgebung dargestellt werden, Buchempfehlung: „Slinkachu – Kleine Leute in der weiten Welt“), ist die Einbeziehung des Umfeldes ausschlaggebend für die Bildwirkung. Oder auch bei der Fotografie von Modellautos (http:// www.eric-otto.com) ist das Motiv ohne die Einbeziehung des Hintergrundes nur die halbe Miete. Dass bei Blumen der Hintergrund nur eine unwesentliche Rolle spielt, ist jedoch nicht ganz richtig. Denn abhängig von der Bildgestaltung, speziell die Größe des Motivs, ist auch hier der Hintergrund ausschlaggebend für die Bildwirkung. So kann eine Gegenlichtaufnahme mit tiefstehender Sonne aus einer langweiligen Aufnahme einer Blumenwiese ein spannendes und sehenswertes Bild machen.

Neue Ideen für die Makrofotografie
Seien Sie kreativ und nutzen Sie die vielen Optionen und Funktionen Ihrer Kamera für ganz besondere Makrobilder. Licht, Doppelbelichtungen, Schärfe oder Unschärfe, Bewegung und der gezielte Einsatz von Farbe lassen unendlich viele Spielmöglichkeiten zu. Oftmals hilft schon das Studium der Bedienungsanleitung zur Kamera, um auf neue Ideen zu kommen. Nutzen Sie doch einmal die Mehrfachbelichtungsfunktion Ihrer Kamera. Spielen Sie ausgiebig mit der Funktion herum. Das Ergebnis erscheint im Handumdrehen auf dem Monitor. So ist das oben abgebildete Foto mit dem Unschärfeschein hinter den scharfen Blüten nicht etwa ein Produkt aus Photoshop, sondern besteht aus scharfen und unscharfen Aufnahmen, kombiniert durch eine simple Mehrfachbelichtung. Zunächst wurde der Hintergrund unscharf aufgenommen. Mit der zweiten Belichtung wurde dann das scharfe Bild fotografiert. Die Belichtung habe ich der Kamera überlassen, denn die bietet unterschiedliche Möglichkeiten der Belichtungsberechnung.

Nicht mehr ganz Makro, aber auch im Detail
Oft lohnt es sich einmal genauer hinzusehen, wenn Sie auf Fototour sind. Egal ob im Großstadtdschungel oder im Wald, überall gibt es Details zu entdecken, die über den eigentlichen Makrobereich hinausgehen. Sind es im urbanen Umfeld die vielen Nebensächlichkeiten, wie etwa ein Graffiti, eine verwitterte Hauswand oder Stillleben, die sich auf so manchem Hinterhof ergeben, so sind es im Wald besonders Bäume und Baumstämme. Bei diesem beliebten Motiv lohnt es sich immer ganz genau hinzuschauen. Abstrahieren Sie dabei durch einen Detailausschnitt. Dabei entrücken Sie Gegenstände oft komplett aus dem Umfeld und machen aus einer simplen Plane auf einem Hinterhof oder einem Baumstamm ein tolles Bild. Auch hier gilt, spielen Sie mit der Schärfe und der Schärfentiefe.

© Wolfgang Baus