Bildwelten und Brexit

Andere Orte und Kulturen zeigen, das ist die treibende Kraft in den Fotografien Sandra Ratkovics. Dafür bedarf es bei ihr keiner Exotik, sondern eines genauen Blicks auf die Alltagskultur und ihre Widersprüchlichkeiten. Darum führte ihr jüngstes Projekte die deutsche Fotografin nicht in die weite Ferne, sondern in ein Land, das sich selbst fremd geworden ist.

In England spaltet der Brexit die Gemüter, Wirtschaft und Politik und lässt auf eine ungewisse Zukunft blicken. Im County Merseyside, entlockt sie dem Land mit ihrer Kamera pointierte Aufnahmen, in denen sich ernstgemeinter Patriotismus und Kitsch gegenseitig durchdringen. Je weniger sie sich auseinanderhalten lassen, umso stärker wird dabei das Gefühl der ihnen zugrundeliegenden Zerrissenheit. Dass diese Fotografien zugleich voller Gefühl für die gezeigten Menschen sind, macht die feinsinnige Kunst Ratkovics aus.

Mit Texten von Michael Freerix (Kulturjournalist und Kurator) und Maria Morais (Kunstautorin und Kunsthistorikerin). Herausgeberin: Nadine Barth, Hatje Cantz.

 

Das Buch wurde gefördert von der Stiftung Kunstfonds.
Buchinfos: 88 Seiten, 45 Abbildungen, Broschur. 28 x 19 cm, ISBN 978-3-7757-4838

Buch:
www.hatjecantz.de/sandra-ratkovic-7894-0.html

Website Sandra Ratkovic:
www.sandra-ratkovic.com/merseyside-brexit

 

AUSSTELLUNGEN ZUM BUCH:

  • Friedrich-Naumann-Stiftung, Potsdam, 22.10.–15.11.2020
  • Šok Zadruga Kunstzentrum, Novi Sad/Serbien, 15.12.2020–9.1.2021