Erst das Essen, dann das Fotografieren. Genau so funktioniert es natürlich nicht, denn Christina Becher alias Farbbechers Cuisine fotografiert natürlich keine Essensreste. Aber wenn man klare Prioritäten setzen muss, steht für sie gutes Essen an erster Stelle.

von Jamari Lior

© Bilder von Christina Becher

Zuerst kam das Kochen, dann die Fotografie – Christina Becher kann als ausgebildete Köchin nicht nur attraktiv aussehende, sondern auch wahrhaft leckere Gerichte zubereiten. Der Beruf hat ihr so viel Freude gemacht, dass sie im Anschluss noch Hotelfachfrau gelernt und später die Hotelfachschule als Betriebswirtin abgeschlossen hat – wir haben es also mit einem Profi in Sachen Food und Hotellerie zu tun.

Es müssen nicht immer sehr komplizierte Gerichte sein: Auch Croissants mit Käse bieten schöne Motive und greifen die Kreisform von Tellern wunderbar wieder auf.

Rustikal und realistisch

Ihren Stil beschreibt Christina selbst als „rustikal, realistisch, mit einer Liebe zu Licht und Schatten“. Beim Fotografieren lässt sie sich immer von ihrem Bauchgefühl leiten. Ob ihre Bilder nun aus fotografischer Sicht absolut korrekt arrangiert und ausgeleuchtet sind, ist für sie eher zweitrangig. Ihre Ideen kommen beim Kochen meist schon von ganz alleine. Die Basis bieten hierfür die tatsächlichen Zutaten, die sie gerne auch neben dem fertigen Gericht in die Bilder einbindet. Fotohintergründe und Requisiten „mit Geschichten“ liebt Christina ganz besonders. Vom Rheinufer beispielsweise hat sie schon einen tollen Hintergrund mit nach Hause gebracht: Ein altes Pökelfass, das ihr Vater eigentlich für Brennholz auseinandergenommen hat, schmückt nun einige ihrer Fotografien. „Für mich haben diese Bilder etwas ganz Besonderes“, erzählt sie.

In der Nachbearbeitung passiert weniger, als man annehmen mag, wenn man ihre Fotos betrachtet: Am liebsten verändert Christina nämlich so wenig wie möglich, damit das Bild realistisch aussieht. „Wenn ich zu viel am Bild bearbeiten muss, liegt es meist daran, dass ich schon beim Fotografieren eigentlich nicht überzeugt und nicht wirklich im Flow war.“

Cheese, please!

Natürlich erlebt Christina auch immer wieder Skurriles. So bei einem Shooting für einen Käseladen: „Nach über dreißig fotografierten Käsesorten roch mein Fotostudio eher wie ein Sportumkleideraum nach einem besonders hitzigen Spiel.“ Und was, wenn es ans Eingemachte geht: Essen oder Fotografieren? „Bei Steaks oder Roastbeef habe ich Zeitdruck, denn ich möchte das Fleisch essen, wenn es medium ist. Der Wunsch steht definitiv über meiner Leidenschaft für die Fotografie.“ Vielleicht ist es diese Passion für gutes Essen, die ihre Fotos so unglaublich appetitlich aussehen lässt …

Farbbechers Cuisine

Bestes Essen in seiner ansehnlichsten Variante, angerichtet und fotografiert von Christina Becher.

www.farbbecher.de

Instagram: farbbecherscuisine