Harald Kröher, Gewinner von zwei Goldmedaillen beim Trierenberg Super Circuit, dem „weltgrößten Fotokunstwettbewerb“, ist immer auf der Suche nach neuen fotografischen Abenteuern – und das ist wörtlich zu nehmen.
von Alena Schmidt / © Fotos Harald Kröher
Harald Kröher geht für die Fotografie bis ans Limit: Wenn er bei minus 30 Grad im Val Roseg, dem alpinen Hochtal des Val Bernina im schweizerischen Kanton Graubünden, fünf Stunden lang mit Schneeschuhen durch Gletscher und Eis wandert, um danach in den Höhlen zu fotografieren. Wenn er im Heli bei geöffneten Türen mit seiner Kamera Motive einfängt. Oder wenn er beim Besteigen des 4.107 Meter hohen Mönchs im Berner Oberland oder bei der Erkundung tiefster Abgründe in der Maggiaschlucht im Tessin seine Fotoshootings durchzieht. Es scheint nichts zu geben, was Harald Kröher noch nicht gemacht hat oder kann – oder sich für die Zukunft vornehmen will.

Immer in Aktion
Dieser Mann hat anscheinend Nerven aus Stahl und sucht Action und Abenteuer, auch und besonders beim Fotografieren. Er selbst beschreibt sich als „immer auf der Suche nach etwas anderem, sei es Mensch oder Natur, nie Mainstream, an den Grenzen des Realen, nie ganz zufrieden mit sich selbst, expressionistisch bis klar.“ Für seine Abenteuer reist er durch die ganze Welt. Im Mai 2018 fand die große Rollei-Tour statt, während der er als Rollei-Ambassador durch das niederländische Zeeland, die Normandie und die Südbretagne fuhr und unter anderem den Freeze 4 Blitzkopf ausgiebig testete. Harald Kröher unterrichtete schon bei Workshops im schönen Island, in Irland und auf Lanzarote. Aufregende Abenteuer gibt es für ihn aber auch in der Heimat – in seiner geliebten Pfalz.
Heimatliebe
„Ich lebe sehr gerne in der Pfalz und möchte mich auf Dauer auch an keinem anderen Ort niederlassen“, schwärmt er. Wichtig ist ihm, dass in dieser Landschaft, die oft auch als die deutsche Toskana bezeichnet wird, zwischen Mensch und Natur noch ein gewisses Gleichgewicht herrscht. Mit seinen Bildern aus der Region möchte er zeigen, wie spektakulär und beeindruckend die Pfalz doch eigentlich ist. „Dafür lohnt es sich, früh aufzustehen“, erzählt Kröher. „Morgens ist der Tag am schönsten, unverbraucht und neugierig. Da muss der Fotograf vor Ort sein, denn dann erzählt die Natur ihre Wunder.“
Durch die vielen Reisen hat der bekannte People- und Natur-Fotograf mittlerweile eine zuverlässige Routine entwickelt. Zur Vorbereitung blättert er häufig durch neue Bildbände und Magazine, recherchiert im Internet, beispielsweise mit Google Earth, und lässt sich ab und zu gerne von Kollegen inspirieren. Die Umsetzung ist meist abhängig von der Jahreszeit, das heißt von der Witterung am Wunschort, und den sonstigen geographischen Gegebenheiten sowie der Anreise, der Logistik vor Ort und auch der Unterkunft.

Allrounder
Der gelernte Diplom-Ingenieur war lange Assistent im Bereich Architektur an seiner Universität und studierte später zusätzlich noch Kunst. Zum Studium gehörte damals nicht nur das Freihandzeichnen, sondern auch das Gestalten sowie die Porträt- und Architekturfotografie. Heute ist er der Organisator der Pirmasenser Fototage (15. – 24.11.2019) und betreibt sein eigenes großes Fotostudio, ebenfalls in der Heimat Pirmasens. Nach zwei Goldmedaillen in den Kategorien „Human Emotion“ und „Nachtfotografie“ des Tierenberger Fotowettbewerbs, der sich selbst als den „größten Fotokunstwettbewerb der Welt“ bezeichnet, hat er mit der Teilnahme an Wettbewerben aufgehört. Im Laufe seiner Karriere hat der Pfälzer im In- und Ausland sicher schon Hunderte von Workshops gegeben und plant aktuell noch weitere. Doch nicht nur Erfolg und Abenteuer verbindet Harald Kröher mit der Fotografie, sondern auch Freizeit und Entspannung, beispielsweise wenn er mit den beiden Hunden und seiner Frau im Urlaub ist und dort „ganz normale“ Urlaubsfotos macht.
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