Robin Kotalla umgibt sich gerne mit hübschen Frauen. Uns hat er verraten, wo er seine attraktiven Modelle findet und wie er sie mithilfe der Bildbearbeitung noch schöner zaubert.

Von Alena Schmidt

© Fotos Robin Kotalla

Zuerst einmal die Antwort auf die zentrale Frage: Wo findet man hübsche Modelle? Die einfache Antwort: im Freundeskreis. Denn tatsächlich lernt Robin seine Modelle oft über Freunde kennen. „Ich habe aber auch schon einige Frauen auf der Straße angesprochen oder ihnen bei Instagram und Co. geschrieben“, erzählt der Saarländer. „Gewöhnlich tausche ich mit Modellen direkt die Handynummern aus oder schreibe ihnen zumindest auf den sozialen Plattformen.“ Als junger, sympathischer Typ fällt ihm das nicht schwer. Steht der Kontakt, folgen bei Fotograf und Model als nächstes die Shootingvorbereitung. Robin Kotalla hat meist eine klare Vision davon, wie das fertige Foto letztlich aussehen soll.

Drama, baby

Von stylischer Beauty-Fotografie über Retro-angehauchte Aufnahmen bis hin zur klassischen Hochzeitsfotografie – Robin Kotalla spielt in der Fotografie mit Stilen und Genres. Seine Spezialität: möglichst viel Ausdruck und Dramatik. Die Aufnahmen wirken oft wie aus einem High Fashion-Magazin. So auch bei „Falling view“, seinem aktuellen Lieblingsbild.

Damit  die Ergebnisse der Shootings Robins Vorstellungen entsprechen, organisiert er oft sogar selbst passende Outfits für die Modelle. Doch auch die Modelle haben ein Mitspracherecht: Bei Licht, Make-up und Frisur berät er mit ihnen. Wenn es um die Pose geht, lässt er den Models erstmal freien Lauf.

Kein Stress

Da die Treffen möglichst stressfrei und ausgelassen verlaufen sollen, plant Robin immer mehr Zeit als nötig ein. Während des Shootings geht er individuell auf das Wohlbefinden des Models beziehungsweise dessen Vorkenntnisse bei Posing und Outfit ein. So werden auch Anfängerinnen nicht überfordert,. Hinzu kommt: Jedes Mädchen soll mit den Ergebnissen genauso zufrieden sein wie der Fotograf.

Trotz Robins intensiver Vorbereitungen können natürlich auch ihm immer mal wieder kleinere Missgeschicke und auch (unfreiwillig) lustige Momente widerfahren. So kam es schon einmal vor, dass ein Model eher ungewollt ihre Nippel präsentierte. Unvorteilhafte Gesichtsausdrücke oder Nippelblitzer verschwinden kann im digitalen Papierkorb.

Schauspielerei

Die Inspirationsquellen von Robin sind vielfältig – Fernsehen, Magazinelesen und Surfen im Internet lohnen sich für ihn immer. Anregungen  für die dramatischen Shootings findet er in schicken Modezeitschriften sowie in der Werbung und dem nie enden wollenden Strom an Social-Media-Input. Kommt ihm eine neue Idee, notiert er diese meistens und überlegt sich, welches Model optisch am besten zur Vision passt und sich darin einfühlen kann.

„Ich sehe die Arbeit eines Models vor der Kamera als eine Art Schauspielerei, bei der man sich in verschiedene Situationen und Rollen hineinversetzen muss“, erklärt er. „Um dies zu erleichtern, suche ich für jede Fotosession Musik aus, die zu Genre und Outfit passt, oder spiele Songs, die das Model einfach mag, damit sie sich wohlfühlt.“ Hilfreich ist, dass Robin genau weiß, wie man sich als Model fühlt, da er selbst immer wieder gerne vor der Kamera steht. Dementsprechend kann er oft Hilfestellung beim Posing anbieten.

„Fashion braucht Photoshop.“

Bearbeitungsdurchstarter

2017 begann Robin mit der Fotografie und hatte keinen blassen Schimmer von der Bildbearbeitung. Postproduction – ist das notwendig? Aber rasch war klar: Fashion braucht Photoshop. Genauso wie im Hinblick auf die Kleidung, passt Robin Kotalla auch die Nachbearbeitung immer individuell an das Bild und dessen Stil an. Probiert er sich in neuen Genres, lernt er auch immer wieder etwas in der Bearbeitung dazu. Als Robin 2017 anfing zu fotografieren, waren ihm der Umgang mit einer Kamera und Bearbeitungsprogramme völlig fremd. Durch stetes Lesen und Ausprobieren hat er sich nach und nach alles beigebracht, was er braucht – und das macht er auch heute noch so.

Robin Kotalla

Wenn Robin Kotalla nicht fotografiert, dann findet man ihn zum Beispiel bei Ford, wo er als Staplerfahrer arbeitet, oder zu Hause im saarländischen Nalbach.

Instagram.com/robin.kotalla

Facebook.com/robinxkotalla

Reine Haut

Ganz wichtig ist aber eins: Auf allen Fotos wird die Haut der Modelle, ganz nach High Fashion-Manier, ordentlich nachbearbeitet. Dafür nutzt Robin die Frequenztrennung und Dodge and Burn. In der Frequenztrennung trennt man Töne und Struktur des Fotos, um diese einzeln zu bearbeiten. Man wendet den Gausschen Weichzeicher auf die erste Ebene an und die Bildberechnung auf der zweiten. Dann kombiniert man die zweite Ebene mit der ersten mit Hilfe des Modus „subtrahieren“.

Closer

Robin erlebt in seiner künstlerischen Entwicklung immer wieder Phasen. Aktuell ist es die Liebe zum Detail: Dafür shootet er am liebsten Beauty-Close-ups mit besonderen Make-ups. Außerdem arbeitet Robin zurzeit an seinem Herzensprojekt – dem Start-up „Petship and more“. In der dazugehörigen App werden Hunde und deren Besitzer sowie Gefahrenstellen auf einer Karte angezeigt. Zudem kooperiert er mit „FallClothing“, ein 2019 gegründetes Modelabel. In ferner Zukunft so wünscht er sich, möchte er sich mit seinen Fotos einen Namen machen. Wir denken, da ist er auf einem guten Weg. //

Die Ausrüstung

  • Canon EOS 6D II
  • Sigma 50mm 1.4 Art
  • Canon 35mm 2.0
  • Canon 85mm 1.8
  • Polfilter