Mit dem Spyder X2 hat Datacolor sein Kalibrierungsgerät auf den neuesten Stand gebracht. Unser Test zeigt, wie einfach das Kalibrieren eines Bildschirms mit dieser Hardware auch für Laien sein kann.
© Fotos Datacolor
Wer seine Fotos regelmäßig am Rechner bearbeitet, wird irgendwann zwangsläufig mit der Thematik der Monitorkalibrierung konfrontiert. Dabei geht es in erster Linie um die Farbechtheit des jeweiligen Monitors – also darum, ob die Farben, die die Nutzerin oder der Nutzer am Bildschirm sieht, auch die Farben sind, die die Kamera aufgenommen hat. Denn ist Ihr Monitor falsch eingestellt beziehungsweise kalibriert, kann es sein, dass Ihre Fotos dort anders aussehen, als sie eigentlich sollten. Dies wiederum führt dazu, dass Sie in der Bildbearbeitung falsche Schlüsse ziehen und Farben so korrigieren, dass sie an Ihrem Monitor zwar gut aussehen, an anderen Bildschirmen oder ausgedruckt aber völlig anders wirken, als von Ihnen intendiert.
Ähnlich verhält es sich mit der Helligkeit Ihres Monitors: Ist Ihr Bildschirm zu hell eingestellt, führt das dazu, dass Sie die Belichtung Ihrer Fotos nach unten korrigieren, weil sie Ihnen zu hell vorkommen, auch wenn sie eigentlich korrekt belichtet sind.
Die Lösung für diese Probleme bieten Monitorkalibrierungsgeräte wie der neue Spyder X2 Elite und der ebenfalls seit Mai 2023 im Handel verfügbare Spyder X2 Ultra von Datacolor.
Ausstattung
Den Spyder X2 bietet Datacolor in zwei verschiedenen Ausführungen an. Der Spyder X2 Elite richtet sich laut Hersteller vor allem an Fotografen, Grafikdesigner, Videographen und Content Creators und ist mit einer UVP von 279 Euro etwas günstiger als der Spyder X2 Ultra (UVP 329 Euro). Die Zielgruppe des Spyder X2 Ultra sind vor allem Videoproduzenten und Filmemacher, die Bildschirme mit sehr hoher Leuchtdichte verwenden (2000 cd/m2).
Bei der Hardware der beiden Spyder X2 handelt es sich übrigens um das gleiche Produkt – der Unterschied besteht lediglich in der Software. Wer also zunächst über den Spyder X2 Elite verfügt, aber aufgrund eines neuen Monitors doch die „Ultra“-Version benötigt, kann seine Version per bezahltem Softwareupgrade im Nachhinein an die neuen Ansprüche anpassen und muss kein neues Gerät kaufen.
Der Spyder X2 besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: dem Sensor selbst sowie einem zugehörigen Deckel, der gleichzeitig als Gegengewicht zum Sensor dient. Die beiden aus Kunststoff gefertigten Elemente sind mit einem USB-C-Kabel so verbunden, dass sich der Sensor über den Bildschirm hängen lässt und sich beim Kalibrieren mittig über dem Monitor in der gewünschten Position befindet. Eine ebenso einfache wie praktische Lösung, durch die man sich zusätzliches Equipment wie zum Beispiel eine Halterung spart.
Handhabung und Kalibrierung
Die Kalibrierung eines Monitors mit dem Spyder X2 ist denkbar einfach und ohne Weiteres auch für Laien umsetzbar. Dafür lädt man sich zunächst die Spyder X2 Software herunter, registriert sich per beigelegtem Code und startet das Programm.
Dann kann die Kalibrierung beginnen. Wichtig dabei ist, dass der Bildschirm mindestens eine halbe Stunde vorgewärmt ist. Außerdem sollte kein helles Licht auf den Bildschirm fallen, denn das könnte das Ergebnis der Kalibrierung verfälschen.
Zunächst wählt der Nutzer im Kalibrierungsmenü den entsprechenden Bildschirm aus, danach kann er die Einstellungen für zum Beispiel den Gamma-Wert oder den Weißpunkt wählen – das Programm gibt hier immer Empfehlungen ab, an die sich die Nutzer bedenkenlos halten können. Der Umgebungslichtsensor in dem Spyder X2 sorgt außerdem dafür, dass die Einstellungen später perfekt zur jeweiligen Belichtungssituation des Raumes passen.
Anschließend fordert das Programm den Nutzer auf, den Spyder X2 in der Bildschirmmitte in einer vorgegebenen Schablone zu platzieren. Es erfolgen verschiedene Messungen und die Kalibrierung wird automatisch durchgeführt. Nach weniger als zwei Minuten ist der Vorgang abgeschlossen. Anschließend lässt sich das Ergebnis überprüfen und zwischen der kalibrierten und unkalibrierten Ansicht hin- und herwechseln.
Insgesamt gestaltet sich der Vorgang sehr einfach und intuitiv, sodass auch unerfahrene Anwender ohne Probleme ihren Bildschirm schnell und unkompliziert kalibrieren können. Für Fortgeschrittene bietet das Programm außerdem jede Menge weiterführende Informationen über die Kalibration des Monitors sowie Funktionen wie ein erweitertes Display-Mapping oder eine Studio-Match-Funktion für die Abstimmung mehrerer Displays aufeinander.
Das Ergebnis nach dem Kalibrieren kann sich sehen lassen: Farbgebung und Kontrast werden nach dem Vorgang verbessert dargestellt. Wir haben den Test unter anderem an einem Monitor durchgeführt, der zuvor seit einigen Jahren nicht kalibriert worden war, und konnten vor allem in Sachen Farbechtheit eine starke Verbesserung feststellen.
Übrigens sollte man eine solche Kalibrierung regelmäßig durchführen, denn durch die Wärmeentwicklung des Monitors verändert sich die Bildschirmdarstellung mit der Zeit und muss neu justiert werden. Auch hierzu fordert einen das Spyder X2-Programm regelmäßig auf, um eine gleichbleibende Anzeigequalität sicherzustellen.

Fazit
Der Spyder X2 von Datacolor ist eine elegante und einfach zu handhabende Lösung für Foto- und Videografen, die die Farbechtheit ihrer Bildschirme langfristig sicherstellen möchten. Die dazugehörige Kalibrierungssoftware ist so gut gestaltet, dass auch Anfänger sie problemlos nutzen können. Und so ist der Spyder X2 jedem Fotografen wärmstens ans Herz zu legen.
Datacolor Spyder X2
Typ Hardware zur Kalibrierung von Monitoren
Hersteller Datacolor
Vertrieb https://datacolor.com
Preise [UVP] Spyder X2 Elite: 279 Euro // Spyder X2 Ultra: 329 Euro
Systemvoraussetzungen
Win 10 32/64, Win 11
Mac OS X 10.10 – 13.0
1 GB RAM, 500 MB Speicherplatz

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