Die Stilsichere
Stilsicher auf unterschiedlichem Parkett – das soll die neue Fujifilm X-S20 sein. Ihre besondere Ausstattung macht’s möglich.
Von Harald Wittig
© Fotos Harald Wittig

Traditionshersteller Fujifilm ist als Spezialist von hochwertigen Kameras mit APS-C-Sensoren in letzter Zeit enorm umtriebig: Nach den herausragenden Profikameras X-H2 und X-H2S (Praxistest in PICTURES 9/2022) sowie der ebenfalls vorzüglichen, professionellen Ansprüchen genügenden X-T5 (Praxistest in PICTURES 1-2/2023) präsentierten die Japaner kürzlich die X-S20. Die ersetzt die beliebte, wenngleich nicht ganz unumstrittene X-S10 und wird vom Hersteller als wendiges und stilsicheres Maschinchen für diverse Einsatzgebiete beworben. Dabei stellt sie, sobald die X-S10 abverkauft ist, den Einstieg ins Fujifilm X-System dar. Ein Einstiegsmodell also? Beim Gehäusepreis von rund 1.400 Euro müssen allerdings nicht nur wir schlucken, weswegen wir direkt zu Beginn die Dinge etwas zurechtrücken wollen. Für eine Einsteigerkamera bietet die X-S20 schlichtweg zu viel an durchaus auch professioneller Ausstattung, mit der sie sich nicht nur von ihrer Vorgängerin, sondern auch von allen kostengünstigen Einsteigermodellen absetzt. Deswegen gibt es erstmal keinen Grund, lange Gesichter zu ziehen. Stattdessen verdient Fujifilms Neue besonderes Augenmerk, was wir der Kamera sogleich gewähren wollen.
Die kleine Schwarze
Beginnen wir mit dem Äußeren der Kamera. Fujifilm hat die X-S20 als elegante kleine Schwarze in Fotografenhände hineinkonstruiert. „Putzig“ kam uns beim ersten Anblick und Anfassen in den Sinn und von den Lippen. In der Tat unterscheidet sich die Kamera wohltuend von den derzeit angesagten Profi-Boliden und erweist sich – insoweit hält Fujifilm Wort – als voll rucksacktauglich. Damit empfiehlt sie sich als Reisebegleiterin, zumal auch ein mit knapp 1.500 Euro kostengünstiges Kit im Angebot ist. Dies umfasst das ultrakompakte Standardzoom Fujinon XC15-45mmF3.5-5.6 OIS PZ, das bezogen aufs Kleinbildformat einen Brennweitenbereich von 23 bis 69 Millimeter abdeckt. Damit lässt sich schon einiges anfangen und ein Urlaubsalbum oder das Reisetagebuch üppig bebildern.
Dank eines Materialmixes aus einer Metalllegierung und hochfestem Kunststoff ist das – jedoch nicht abgedichtete – Gehäuse der X-S20 mit Akku gerade mal circa 490 Gramm leicht und wirkt recht robust. Mit dem großen, ergonomisch bestens geformten Handgriff hält sich die leichte Schwarze sehr gut, die Finger der rechten Hand – Daumen, Zeige- und Mittelfinger – kommen praktisch von selbst auf den Einstellrädern zu liegen. Gleichwohl kann die Bedienung mitunter etwas fummelig werden – doch dazu später mehr.
Denn zuvor wollen wir uns mit den inneren Werten der Kamera befassen. Denn insoweit setzt sie sich weit von der alten X-S10 ab und kann teilweise sogar zu den Profi-Fujis aufschließen. Als Bildwandler vertraut Fujifilm auf seinen altbewährten X-Trans CMOS 4-Sensor, der 26,1 Megapixel auflöst. Gut, die neuen Topsensoren fünfter Generation bleiben den professionellen Modellen vorbehalten. Fujifilm-Kenner wissen allerdings, dass der ältere Sensor keineswegs zum alten Eisen zählt und im Verbund mit einem leistungsfähigen Prozessor für eindrucksvolle Bilder gut ist. So verfügte beispielsweise die einzigartige, inzwischen eingestellte X-Pro3 über eben diesen Sensor.
Um das Potenzial des Sensors voll ausreizen zu können, aber auch zur spürbaren Verbesserung bei Autofokus, Serienbildrate und Videofunktionen gönnten die Entwickler ihrer Neuen den aktuellen X-Prozessor 5, der auch in den Modellen X-H2/X-H2S und X-T5 werkelt. Der ist doppelt so schnell wie sein Vorgänger, arbeitet mit KI-Verarbeitungstechnologie, beherrscht das noch wenig gebräuchliche HEIF-Bilddateiformat mit zehn Bit Farbtiefe und ist in puncto Stromverbrauch bemerkenswert genügsam.
Profi-Power inklusive
Stromverbrauch ist ein gutes Stichwort, denn in dieser Disziplin war die X-S10 ganz schwach und sorgte bei ansonsten zufriedenen Anwendern des Öfteren für Unmut. Die X-S20 bekam zum energieeffizienten X-Prozessor 5 noch gleich den Akku NP-W235 spendiert, der auch die Flaggschiffe Fujifilms mit Strom versorgt. Damit lassen sich nach CIPA-Standard nun 750 Fotos schießen oder 75 Minuten mit 4K/30 filmen. Jedenfalls reicht eine Akkuladung auch bei häufiger Bildkontrolle nach unserer Erfahrung locker für eine Fototagestour. Wer einen langen Tag, fern von einer Steckdose, einplant, sollte den Economy-Modus wählen. Dann lässt sich die Akkulaufzeit noch auf 800 Bilder verlängern. Demgegenüber verkürzt der sogenannte Boost-Modus mit einem Live-Bild von 100 fps die Akkuleistung – aber das wundert niemanden. Geladen wird der Akku in der Kamera, eine Ladeschale gibt es nicht. Dafür ein USB-Netzteil mit drei Steckdosen-Adaptern und ein etwas kürzeres USB-C-Kabel.
Die X-S20 ist deutlich schneller als die X-S10 und setzt sich vor allem beim Autofokus deutlich von der Vorgängerin ab. Kein Wunder, denn der X-Prozessor 5 macht es möglich, dass die Neue mit den Algorithmen arbeitet, die Fujifilm für seine Rennmaschine X-H2S entwickelte. Besonders hervorzuheben ist der Motiverkennungs-AF, der auf Deep Learning KI-Technologie basiert und ausweislich unserer Praxiserfahrungen bei der Gesichtserkennung eine sehr überzeugende Leistung bietet. Das gilt auch beim AF-Tracking, wenngleich niemand die professionelle Performance der Fujifilm-Flaggschiffe erwarten darf. Ohne Schärfenachführung arbeitet die jetzt auch automatische Motiverkennung ausgesprochen zuverlässig. Erkannt werden übrigens neben den üblichen Verdächtigen wie Vögel, Flugzeuge oder Autos auch Insekten und Drohnen – eine Neuheit, die es bei den Profimodellen erst seit Kurzem über ein Firmware-Update gibt.
Der Autofokus greift auf unfassbare 2,16 Millionen Phasen-Messsensoren auf dem Sensor zurück, der Übersichtlichkeit halber hat der X-S20-Anwender Zugriff auf 425 Autofokus-Messfelder, die sich mittels Joystick und hinterem Einstellrad stufenlos in der Größe anpassen lassen. Damit lässt sich die Schärfe praktisch immer punktgenau setzen. Zumal der Autofokus einen eindrucksvollen Arbeitsbereich bis maximal -7 LV hat. Damit ist das Scharfstellen auch dann möglich, wenn des Fotografen Auge und Hand bereits aufgeben müssen. Da der Autofokus zudem sehr schnell und annähernd auf Profi-Niveau fokussiert, erweist sich die handliche Kamera als richtig gute Partnerin für die Straßenfotografie.
Trotz des starken Autofokus ist die X-S20 kein hochgezüchtetes Rennpferd. Der mechanische, mittelleise Verschluss bietet mit seiner kürzesten Verschlusszeit von 1/4000 Sekunde und einer Blitzsynchronzeit von 1/160 Sekunde solide Mittelklassekost. Immerhin schafft die Kamera mit dem mechanischen Verschluss acht Bilder pro Sekunde, was für eine Reisekamera völlig in Ordnung geht. Wer es dennoch geschwinder braucht, wählt den völlig lautlosen elektronischen Verschluss. Dann gibt es auch schnellstenfalls die 1/32000 Sekunde, die Serienbildrate lässt sich auf maximal 20 Bilder pro Sekunde hochschrauben. Ganz und gar nicht von schlechten Eltern ist das. Dank des X-Prozessor 5 sind „Rolling Shutter“-Effekte auf ein Minimum reduziert. Deswegen arbeiten wir, vom Einsatz im Fotostudio abgesehen, im Rahmen des Tests ausschließlich mit dem elektronischen Verschluss und erhalten durchweg sehr überzeugende Ergebnisse.
Übersicht behalten
Um die Motive stets im Blick zu behalten, hat die X-S20 einen elektronischen Sucher, der nicht besonders groß ist und die aufs erste Lesen dürftig erscheinende Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten hat. Da seine Darstellung aber kontrastreich und farbbrillant ist, der OLED-Sucher bei sehr geringer Verzögerung wahlweise mit 60 oder 100 Bildern pro Sekunde arbeitet, haben wir unterm Strich, mal abgesehen von der fehlenden Augenmuschel, nichts zu mäkeln. Auch Brillenträger kommen – entgegen anders lautender Feststellungen – gut mit dem Sucher zurecht, zur Not lässt sich der Sucher via Dioptrienausgleich an die eigene Sehstärke anpassen.
Der Monitor ist berührungsempfindlich, löst genügende 1,84 Millionen Bildpunkte auf und ist voll dreh- und schwenkbar. Somit lässt er sich umgekehrt an die Kamera klappen. X-S20 sieht dann aus wie eine Analogkamera, was sie noch unauffälliger macht. Außerdem ist der Monitor so bestens geschützt. Ein wenig umständlich sind indes die Menü-Optionen für Sucher- und Monitor-Betrieb, denn die von uns bevorzugte Kombination – Priorität des Suchers für die Aufnahmen, Bildschirm für kurzfristige Einstellungsanpassungen – ist vom Hersteller nicht vorgesehen. Klar, letztlich ist das Sache der Gewöhnung. Wer sich auf die X-S20 einlässt, wird sich schnell an sie gewöhnen.
Ist der Bildschirm zur Seite weggeklappt, offenbaren sich die rückseitigen Anschlüsse für den aktiven Lüfter – eine Option, die wir schon von den Modellen X-H2 und X-H2S kennen. Der sorgt für eine zusätzliche Kühlung bei der Arbeit in heißer Umgebung, wenn die Wärmeabfuhr über das Gehäuse – bei weggeklapptem Monitor – nicht mehr genügen sollte. Das kann schon mal der Fall beim Filmen sein, wenngleich die Kamera die Wärmeableitung bemerkenswert gut im Griff hat. Wer die X-S20 aber bevorzugt zum Filmen einsetzen möchte, sollte sich den rund 200 Euro teuren Aktiv-Lüfter FAN-001 mal ansehen.
Vortreffliche Videokompetenz
Filmen? Genau, die X-S20 hat in der Disziplin einiges auf dem Kasten: Passionierten Videografen stehen nun Videos in 6,2K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde zur Verfügung. 4K-Aufnahmen sind mit 60 Bildern pro Sekunde möglich, bei 30 Bildern kann in 4K-Qualität – wie schon erwähnt – 75 Minuten am Stück gefilmt werden. Die X-S210 gestattete lediglich 30 Minuten. Die maximale Bitrate beträgt 260 Mbps, die Aufzeichnung erfolgt in H 265 mit zehn Bit Farbtiefe und einem Farbsubsampling von 4:2:2. F-Log und F-Log 2 mit dem enorm weiten Dynamikumfang von 12+ beziehungsweise 13+ Blendenstufen finden ebenfalls Unterstützung. Über Micro-HDMI ist die externe Aufnahme von RAW-Videos im ProRes-Format möglich. Um für die interne Aufnahme die maximale Bitrate ausnutzen zu können, ist aber eine Speicherkarte mit Videoklasse V90 zwingend vonnöten.
Soweit so fein, aber Fujifilm ist noch einen Schritt weitergegangen und hat die X-S20 mit einer speziellen Vlogging-Funktionalität ausgestattet. Der brandneue Vlog-Modus wird als so wichtig erachtet, dass er über das Programmwahlrad direkt aktivierbar ist, was uns sehr gut gefällt. Ein umständliches Abtauchen ins Menü ist damit unnötig. Der Vlog-Modus bietet – abrufbar über ein eigenes Schnellmenü auf dem davor als Aufnahme-Display gewählten Touchscreen – einige ziemlich lässige Programmautomatiken. Die können den stets auf den Inhalt konzentrierten Vloggern die Arbeit besonders leicht machen. So sorgt der „Hintergrundunschärfe-Modus“ für einen verschwommenen Hintergrund, indem die Kamera automatisch die größte Blende wählt. Genau, es kommt zu keiner digital hergestellten Hintergrundunschärfe, die ohnehin sehr künstlich aussieht, sondern zu einem rein optisch erzeugten Unschärfebereich. Da es im Fujifilm-Sortiment etliche sehr lichtstarke Festbrennweiten gibt, lassen sich mit diesem Modus auch ohne erweiterte Kenntnisse der Aufnahmetechnik besondere Videos drehen. Die heben sich locker von den üblichen Smartphone-Filmen ab und könnten fleißigen Vloggern zu ihrem eigenen filmischen Markenzeichen verhelfen.
Über die Kombination mit dem ebenfalls sehr zuverlässig arbeitenden Autofokus-Modus „Produkt-Priorität“ freuen sich sicherlich alle Produkt-Präsentatoren: Dabei stellt sich der Autofokus immer auf das gezeigte Produkt ein und macht dies wie gewünscht zum Filmstar. Eine klasse Funktion, die Influencer und Werbewirtschaft sowie Sinn-Fluencer, die nur selbstlos Wissen vermitteln wollen, begeistern wird. Abgerundet wird die Bewegtbildkompetenz der X-S20 durch ihre einfache Nutzbarkeit als Webcam. Live-Streaming beherrscht die Kamera in Full-HD/60 p, zusätzlich sogar mit 4K/60p. Das Beste dabei: Das Streaming ist supereinfach über die USB-Schnittstelle möglich.
Das Wiedergabemenü der Kamera verdient eine besondere Würdigung. Neben den gängigen Standards bietet Fujifilm in seinen Kameras eine Sprachnotizfunktion und einen Fotobuchassistenten sowie den Schnellzugriff auf einen der eigenen Instax-Sofortbilddrucker – wenn schnell ein Papierbild benötigt wird. Am besten gefällt uns im Wiedergabemenü aber der RAW-Konverter. Damit lassen sich die RAF-Rohdaten schnell als 16 Bit-Tiffs speichern, sodass diese am Rechner weiter optimiert werden können. Das freut alle Lichtbildner, die gerne am Rechner in der digitalen Dunkelkammer arbeiten und deswegen das RAW-Format bevorzugen. Nützlich ist der kamerainterne RAW-Konverter auch, wenn die Rohdaten vom bevorzugten Bildbearbeitungsprogramm noch nicht unterstützt werden – oder gerade kein Rechner in Reichweite ist. Aber Vorsicht: Ein 16 Bit-Tiff ist eine richtig große Datei und belegt im Falle der X-S20 mit ihrem 26 Megapixel-Sensor rund 160 Megabyte auf der Speicherkarte.
Ein eingebautes Blitzgerät mit der bescheidenen Leitzahl 5 bei ISO 100 rundet die Ausstattung ab. Als Aufhellblitz ist der Miniblitz verwendbar, außerdem lässt er sich als Steuergerät für externe Blitze nutzen. Einen Blitzschuh gibt es ebenfalls, sodass auch die erheblich leistungsfähigeren Fujifilm System-Blitzgeräte verwendbar sind.
Viel Spaß und klasse Bilder
Kommen wir zur Praxis, konkret zur Handhabung und der Bildqualität der kleinen Schwarzen. Wie bereits angeklungen, bedient sich die X-S20 sehr gut. Auch sehr große Hände kommen mit der Kamera sehr gut zurecht. Der vergleichsweise kleine Joystick ist als Multifunktionswerkzeug für Aufnahme, Wiedergabe und Navigator durch die Tiefen des Menüs richtig klasse, sodass wir zu keiner Sekunde eine Vier-Wege-Wippe vermissen. Dass die Q-Taste von der Rückseite auf die Deckkappe gewandert ist, sorgt bei alten Fujifilm-Hasen für anfängliches Stirnrunzeln, das sich aber bald glättet. Lediglich die zwischen Bajonett und Handgriff platzierte Objektiventriegelungstaste macht den Objektivwechsel zu einer recht fummeligen Angelegenheit – vor allem mit konstruktionsbedingt größeren Objektiven wie dem hochlichtstarken Fujinon XF56mmF1.2 R WR. Dieses optisch exzellente Objektiv steht uns zusammen mit dem ebenfalls lichtstarken XF23mmF1.4 R LM WR und dem Fujinon XF30mmF2.8R LM WR Macro für den Praxistest und zur Ergründung der Bildqualität der X-S20 zur Verfügung. Eben die ist dank des nach wie vor sehr guten X-Trans-Sensors der vierten Generation, der in der Kamera sein bildwandelndes Werk vollbringt, ausgezeichnet. Wegen ihrer besonderen Farbfilteranordnung verzichten X-Trans-Sensoren schon immer auf schärfemindernde Anti-Aliasing-Filter. Trotzdem weisen die scharfen Fotos nur wenige Moirés auf, außerdem sind die Fujifilm-Farben – auch das ist der Sensor-Architektur geschuldet – von hoher und besonderer Güte. Das gilt zunächst für die RAFs, die Rohdaten aus der Kamera, die wir in der Kamera selbst, alternativ auch mit dem kostenlosen RAW File Converter EX 3.0 in 16 Bit-Tiffs umwandeln. Das proprietäre RAW-Konverterprogramm von Fujifilm ist übrigens ein abgespecktes Silkypix (siehe den Test zum aktuellen Silkypix 11 Developer Pro in PICTURES 11/2022) und bietet Zugriff auf sämtliche, immerhin 19 Filmsimulationen aus dem Hause Fujifilm. Die umfassen diverse Filmlegenden der Japaner wie den Schwarz-Weiss-Film Across oder den Diafilm Velvia 50 und können gefallen – wenngleich wir, eingedenk des etwas abfälligen Velvia-Spitznamens „Disneychrome“, den Umkehrfilm als weniger knallig in Erinnerung haben. Deswegen kann die Entkleidung der RAFs von den Fujifilm-Gewandungen durchaus wünschenswert sein, um die dann sehr viel neutraleren Bilder nach eigenem Geschmack einzukleiden.
Korrekt belichtete Aufnahmen liefert die X-S20 nach unseren Erfahrungen stets, eine permanente Zuviel-Belichtung machen wir nicht aus. Zusammen mit den Top-Objektiven aus dem Fujifilm-Sortiment sind beeindruckende Aufnahmen machbar. Besonders ins Herz geschlossen haben wir das Fujinon XF30mmF2.8R LM WR Macro, dessen Bildwirkung einem Kleinbildobjektiv von 45 Millimeter Brennweite entspricht. Es handelt sich also um ein klassisches Standardobjektiv, das dank seiner Makro-Kompetenz ein echtes Multitalent ist und das Prädikat „Universalobjektiv“ verdient. Es ist außerdem wunderbar klein und passt perfekt zu der putzigen Schwarzen. Auch im Studio erweist sich diese Kombination als echtes Traumpaar, das sich bestens für die Produktfotografie eignet. Bei der Zusammenarbeit mit der Blitzanlage ist lediglich darauf zu achten, dass der mechanische Verschluss aktiv sein muss und zudem im Blitz-Menü als Synchroneinstellung „M“ gewählt ist.
Die Domäne der X-S20 ist aber die Unterwegs-Fotografie, wobei auch Bilder mit hohen ISO-Werten sehr gut – dann bis etwa ISO 6.400 – bis recht gut – wenn am Höchstwert ISO 12.800 kein Vorbeikommen ist – verwertbar sind. Wegen ihres geringen Gewichts und ihrer Griffigkeit ist die Kamera geschwind zur Hand, auf ihre Treff- und Belichtungssicherheit lässt sich wie gesagt vertrauen, sodass wir final feststellen: Es gibt Kameras, die mit ihrer Leistung beeindrucken und solche, die Spaß machen. Die X-S20 kann beides – und das ist doch sehr viel, oder?
Fazit
Die Fujifilm X-S20 ist ihren Preis wert, denn sie übertrifft ihre X-S10 in allen relevanten Punkten, bietet sogar echte Profi-Zutaten und erweist sich als zuverlässige Unterwegs-, Studio- und Vlogging-Kamera mit Vollzugriff aufs X-System.

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