Kunstwerke

Dieses Universalzoom weist alle guten Eigenschaften der Sigma Art-Serie auf. Es ist sehr gut verarbeitet und vermittelt dementsprechend ein haptisches Gefühl von Hochwertigkeit. Außerdem liegt es gut in der Hand, dazu trägt auch das hohe Gewicht von knapp einem Kilogramm bei. Das Gehäuse ist gegen Staub und Spritzwasser sorgfältig gedichtet und beherbergt 19 Linsen in 14 Gruppen, darunter vier asphärisch geformte Linsen. Der eingebaute Bildstabilisator soll drei bis vier Belichtungsstufen an Gewinn bringen.

Autofokus und Imagestabilizer in der Praxis

Und bei der Effektivität des Bildstabilisators hat Sigma in der Tat nicht zu viel versprochen. Aus der Hand waren bei 70 Millimeter Brennweite an einer Canon EOS 5D Mark IV mit Verschlusszeiten von 1/30 Sekunde und darunter tadellos scharfe Fotos möglich. An der Sony α7 III in Verbindung mit dem MC- 11-Adapter waren gar 1/15 Sekunde möglich. Auch der Autofokus arbeitete mit beiden Kameras schnell, leise und treffsicher. Ein Härtetest für jeden Autofokusantrieb ist sicher der gnadenlos präzise Augen-AF der Sony α7 III. Auch zeigte sich das Sigma 24-70mm F2,8 DG OS HSM Art unbeeindruckt und machte zuverlässig und unauffällig seinen Job.

Der Tubus des 24-70mm F2,8 DG OS HSM Art fährt beim Zoomen wie bei bei allen Mitbewerbern auch, deutlich raus. Dennoch wackelt da nichts, die Konstruktion ist extrem stabil ausgeführt.

Die Bildqualität

Chromatische Aberration und Verzeichnung

Chromatische Aberrationen, also Farbfehler treten selbst bei Offenblende bei keiner Brennweite auf – sehr gut. Auch in Sachen geometrische Verzerrungen hält sich das Standardzoom sehr zurück. Lediglich bei kurzen Brennweiten machen sich geringe kissenförmige und im mittleren und langen Brennweitenbereich ebenso geringe tonnenförmige Verzerrungen bemerkbar.

Vignettierung

Nur bei offener Blende treten geringe Randabschattungen (weniger als zwei Blendenstufen) auf, Abblenden um zwei Stufen beseitigt sie vollends.

Bokeh

Bei allen Brennweiten zeigte das 24- 70mm F2,8 DG OS HSM Art ein schönes, duftiges Bokeh, das allerdings an das eines 135mm F1.4 DG HSM Art, das hierbei sicher zu den Besten gehört, nicht herankommt. Aber für ein Standardzoom ist der Schärfe-Unschärfeverlauf sehr harmonisch und ansprechend.

Bildschärfe

Bei 24 und 70 Millimeter Brennweite sowie offener Blende f/2.8 liefert das 24- 70mm F2,8 DG OS HSM Art in der Bildmitte eine sehr gute Schärfe, die durch leichtes Abblenden sprunghaft ansteigt. Bei 50 Millimeter ist die Schärfe sogar schon bei f/2.8 exzellent und steigt hier durch Abblenden sofort auf überragend. Erfreulich: der Randabfall in der Schärfeleistung ist bei 24 und 50 Millimeter Brennweite und offener Blende sehr gering und reduziert sich durch Abblenden nochmals deutlich. Lediglich bei 70 Millimeter kommt die Schärfe an den Bildrändern über ein sehr gut nicht hinaus, siehe Tabelle.

Fazit

Sowohl mit dem 14mm F1,8 DG HSM Art als auch mit dem 24-70mm F2,8 DG OS HSM Art zeigt Sigma wieder einmal sein ganz Können im Objektivbau. Das 14mm F1,8 DG HSM Art ist als Ultraweitwinkel zwar ein sehr spezielles Objektiv, macht aber umso mehr Spaß, je länger man damit fotografiert. Vielmehr hilft es dabei, völlig neue Perspektiven und Bilderlebnisse zu entdecken. Die optischen Eigenschaften sind exzellent und lassen sogar hochwertige Architekturaufnahmen zu. Das 24-70mm F2,8 DG OS HSM Art ist im besten Sinne ein sehr scharfes Universalzoom und macht dank der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die durch den integrierten Bildstabilisator in Richtung table top erweitert werden, in der Streetfotografie sowie bei Makro- und Porträtaufnahmen einen guten Job. Für alle Canonund Nikon-Fotografen ist das 24-70mm F2,8 DG OS HSM Art eine heiße Empfelung.

Steckbrief Sigma 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art

Hersteller Sigma
Vertrieb www.sigma-foto.de
Preis [UVP] 1.449 €

Technische Daten/Ausstattung

Objektivtyp Zoom
Objektivbajonett Sigma SA-Mount, Canon EF-Mount, Nikon F-Mount
Brennweite, Lichtst. 24-70 mm, f/2.8
Linsen/Gruppen 19/14
kleinste Blende 22
max. Abbild.-Maßst. 1:4,8
abgedichtetes Bajonett
spritzwassergeschützt
Autofokus
Bildstabilisator
Innenfokussierung
Konstante Länge –
Naheinstellgrenze 37 cm
Blendenlamellen 9
Filterdurchmesser 82 mm
Gegenlichtblende
Objektivtasche
Abmessungen (Ø x H) 88 mm x 108 mm
Gewicht 1.020 g

Testergebnisse (max. 10 Punkte)

geom. Verzeichnungen 9
chrom. Aberration 10
Vignettierung 8,5
Bokeh 8

Schärfe*  Mitte /Ecken

(Sony α7R II mit Sigma MC11)

f/ 2.8 (24 mm) 8,5/8
f/ 4.0 (24 mm) 9/8,5
f/ 5.6 (24 mm) 9,5/9
f/ 8 (24 mm) 9,5/9,5
f/ 11(24 mm) 9,5/9,5
f/ 16 (24 mm) 8,5/8,5
f/ 22 (24 mm) 7,5/7,5
f/ 2.8 (50 mm) 9/8,5
f/ 4.0 (50 mm) 9,5/9,5
f/ 5.6 (50 mm) 10/10
f/ 8 (50 mm) 10/10
f/ 11(50 mm) 9,5/9,5
f/ 16 (50 mm) 8,5/8,5
f/ 22 (50 mm) 8/8
f/ 2.8 (70 mm) 8,5/8,5
f/ 4.0 (70 mm) 9/8,5
f/ 5.6 (70 mm) 9,5/8,5
f/ 8 (70 mm) 9,5/8,5
f/ 11(70 mm) 9/8,5
f/ 16 (70 mm) 8/8
f/ 22 (70 mm) 7,5/7,5

*Klassenbezogene Wertung, Kleinbild Vollformat, 42 MPixel

Diesen Test finden Sie in der Ausgabe 09/2018.