Der Shooting-Film
Wer mit seiner digitalen Kamera Videos filmen möchte, muss einiges beachten. Exemplarisch nehmen wir Sie mit zu einem Shooting-Tag, den wir filmisch begleitet haben und geben Ihnen Tipps, wie Ihr erster Film ein Hit wird.
Von Jamari Lior
Ihr erster Film – worum soll es darin gehen? Um sich filmisch auszuprobieren, dachten wir an das Naheliegendste – und was liegt für einen Fotografen näher als ein Shooting filmisch zu begleiten? Daher nehmen wir Sie mit zu einem Shooting-Tag mit Model und verspieltem Set.
Eine Videokamera haben Sie ja schon: Ihre D(S)LR kann perfekt filmen. Einige Grundregeln sollten Sie jedoch beim Filmen beachten:
– Qualität: Moderne Kameras können problemlos 4K-Videos aufzeichnen, in der Regel reicht aber in der Probierphase HD, um die Datenmenge zu begrenzen.
– Belichtungszeit: Als erstes werden die Aufnahmedaten für das Video festgelegt und im Kameramenü eingestellt. Wir wählten HD-Format mit 25 Bildern pro Sekunde, also 25 „Frames per Second“ (FPS). Daraus resultiert die Belichtungszeit von 1/50 Sekunde, die wir ebenfalls fest einstellten.
– Weißabgleich: Als RAW-Fotografen sind wir gewöhnt, den Weißabgleich nachträglich einzustellen – dies funktioniert in den meisten Filmformaten allerdings nicht, also schenken Sie dem passenden Weißabgleich zusätzliche Beachtung und stellen ihn manuell ein. Das betrifft besonders auch die Situationen, in denen sich das Licht während der Aufnahmen ändert.
– Fokussierung: Beim Filmen heißt es in der Regel „manuell fokussieren“. Dafür braucht der Automatik-Fokussierer ein wenig Übung. Durch das Spiel mit Schärfe und Unschärfe können Sie schöne Effekte erzielen. Wenn Sie nicht gerne manuell fokussieren, besitzen viele moderne Digitalkameras auch sehr gute Motiv-Erkennungsprogramme. So können Sie zum Beispiel den Fokus auf ein Gesicht legen und der Fokus bleibt an diesem haften, selbst wenn sich der Gefilmte bewegt oder die Kamera einen kleinen Schwenk rund um die Person vornimmt.
– Zoom: Zoom-Aufnahmen lassen sich schlecht schneiden und ständiges Zoomen nervt im Film. Daher sollten Sie als Filmanfänger den Zoom möglichst vorsichtig beziehungsweise wenig bis gar nicht betätigen.
– Schwenken: Führen Sie Schwenks möglichst langsam durch.
– Bildschnitt: Wie bei der Fotografie gilt es auch bei Videos, die Sie in guter Auflösung aufgenommen haben, dass Sie durchaus ein wenig nachschneiden können. Drehen und „Ecken auffüllen“ ist jedoch nicht so einfach möglich – sorgen Sie daher dafür, dass sich beispielsweise die Horizontlinie gerade im Bild befindet. Dafür können Sie während des Filmens je nach Kameramodell beispielsweise eine Wasserwaage oder eine Horizontlinie auf dem Display einblenden.
– Filmmaterial: Während des Filmens sollten Sie nicht knapp schneiden. Nehmen Sie also ruhig zwei Sekunden oder auch mehr vor und nach einem Take auf. Dieses zusätzliche Footage erleichtert den späteren Schnitt.
Nach dem Motto, erst der gute Ton macht den Film, benötigen Sie neben der Kamera ein geeignetes Mikrofon.
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